Freitag, 27. März 2015
Medien und der tragische Flugzeugabsturz nördlich von Marseille
Schon sind „Fachleute“ zur Hand und solche, die sich dafür halten. Mehr oder weniger neurotisch formulieren sie bereits, da gäbe es dieses oder jenes Versäumnis. Besserwisserisch werden zur Beruhigung des Reisepublikums „kluge“ Vorschläge unterbreitet Laber. Laber.
Auf einen solchen Pressebeitrag antwortete mein alter Freund, selbst „Herr der Lüfte“, der Journalist Gunter Hartung, Hannover, früher NDR, überzeugend wie folgt:

"Welch ein populistischer Unsinn! Wenn einer neben mir im Cockpit säße und ich mein Leben beenden wollte, dann brächte ich die Maschine innerhalb einer Sekunde mit einer entsprechenden Steuerbewegung in eine aussichtslose Fluglage. Niemand wäre in der Lage, das Flugzeug am Absturz zu hindern. Selbst ein Pilot auf dem 2. Sitz (Doppelsteuer) hätte kaum Möglichkeiten, die Situation zu beherrschen. Was also könnte ein Flugbegleiter ausrichten? Diese selbst ernannten medialen "Luftfahrtexperten" wie Horst Kläuser und Co., die vermutlich nie ein Flugzeug gesteuert haben, gehen Kennern der Materie zunehmend auf den Geist. Und auch psychologische Eignungstest mit unauffälligen Ergebnissen können nicht garantieren, dass einem Piloten nicht irgendwann eine Sicherung durchbrennt. Gegen Selbstmordattentäter und Amokflieger gibt es keinen wirksamen Schutz. Die statistische Wahrscheinlichkeit übrigens: ein vergleichbarer Fall je 100 Mio. (!) Flügen

Beste Grüße
Gunter Hartung
Hannover"

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Noch eine Meinung aus Südafrika
„Lieber Gunther,
der Brief ist mir ebenso aus dem Herzen geschrieben. Wir alle hier unten in South Africa haben im Augenblick nur das eine Gesprächsthema, u. uns geht es einfach nicht in den Sinn, dass ein verantwortlicher ATPL Pilot auf Linie so etwas machen kann (sollten alle bisher veröffentlichten Medienberichte der Tatsache entsprechen). In über 50 Jahren u. mit über 18000 Flugstunden auf Fläche sowie Rotor habe ich ja schon einiges "unstable Personal" in der Fliegerei kennengelernt , aber das hätte ich allerdings im europäischen Raum nicht erwartet.
Wir hatten in unseren Breiten vor 2 Jahren einen ähnlichen Unfall, welcher LAM auf einem Flug von Maputo nach Luanda betraf. Bis heute sind die vollen Hintergründe noch nicht bekannt, wieso bei dem Captain die Sicherung durchgebrannt war u. er den Airliner über Nord Namibia zum Absturz gebracht hat. Damals war der First Officer ausgesperrt gewesen. Es ist tragisch aber leider möglich . Mir sind insgesamt 4 Unfälle dieser Art bekannt, und ich stimme euch beiden zu, aber wann bei einem Menschen die Sicherungen durchbrennen, das kann man leider nicht ausschalten.
Aber please, diese selbsternannten "EXPERTEN" welche
1. in erster Hinsicht total verzerrte Berichterstattung an den Tag legen oder
2. "Hirngespinste" als Verbesserungsvorschläge publizieren,
sie sollten doch besser erst mal unsere so umfassende Berufsmaterie studieren, damit sie dann mit objektiver und fachlicher Kenntnis Berichte oder Vorschläge machen zu können.
Grüße an Dich Gunther, Dick
Capt.V.R.(Dick) Hilland „
VÖ mit Genehmigung von Capt. Hilland. Danke.

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