Freitag, 6. Februar 2015
Griechenland und seine Probleme heute
Schon vor 2.500 Jahren diskutierten die Griechen, wie uns gebildeten Europäern in Gymnasien vermittelt wird, über Gott und die Welt. So etwas Primitives, wie „Elemente einer volkswirtschaftlichen Basis für den Lebensunterhalt“, die Produktivität der Gesamtwirtschaft, die Wertschöpfung oder gar Arbeitslosigkeit, das interessiert doch allenfalls Heloten, Spartaner oder Barbaren. Aber von alters her keinen vornehmen Sokrates oder einen Platon.
Deswegen gehen diese Menschen in ihrem Land mit breiter Brust und „Nase hoch“ auf den Markplatz und diskutieren stolz und respektvoll nach alter Tradition nur untereinander. Da kennt man sich, da schätzt man sich.
Außerhalb, also im barbarischen Ausland, bewegen sich unkultivierte Leute, sogar Frauen sind darunter, die sich anheischig machen, von versagender griechischer Verwaltung zu sprechen, die den soeben neu gewählten Volksvertretern, trotz deren glänzender Rede aus Neid, was sonst, nicht zustimmen mögen…Und dabei haben die Griechen so viele „Staatsdiener“ wie sonst kein Land in Europa in „sicheren Stellungen“ untergebracht, was nicht einfach war.
Und die wenigen Reeder, also, beim Zeus, das sind Leute, die nicht einmal das griechische Festland nutzen, sondern fahrend auf den Weltmeeren aktiv sind. Und denen sollen Abgaben abgepresst werden? Gerecht ist das nicht.
Wenn man das BIP (Bruttoinlandsprodukt) zu Grunde legt, erreichen in Europa die Schweizer 100 %, die Deutschen 79,46 % und die Griechen 52,43 %. Dafür bekommen die 10 Mio. Griechen im Durchschnitt aber höhere Gehälter, die, wie es sich für das Kulturvolk gehört, von den barbarischen Völkern in Europa als Leihgabe oder Tribut geleistet werden.
Es heißt doch, Anspruch führt zur Kultur. Griechenland ist ein schönes Beispiel. Unser Finanzminister (ein Schwabe, typisch!) scheint das ganz anders zu sehen.
Nun gut, für die Herstellung von weltberühmten Markenprodukten verschwenden die eloquenten Griechen keine kostbare Zeit. Fair, wie sie sind, überlassen sie das anderen. Ok, immerhin kennt man den Fetakäse, der, in Lake aus der Ägäis, exportiert wird. Allein deswegen bleibt nach den sich selbst genügenden Diskussionen auf den öffentlichen Plätzen wahrlich wenig Zeit.
Wir, die Tributpflichtigen, sollten uns nicht so unbotmäßig aufführen.
Hinzu kommt, wie es sich für echte Elite gehört: Griechen gibt es in Europa nur zu knapp 3 %. Typisch für Adel. Eben.
Freitag, 6. Februar 2015
© Karl Wilhelm Goebel

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