Dienstag, 21. Juni 2016
Fußballerauswahlen „Wales gg. Russland 3:0“
klugschieters, 04:04h
Die Rahmengestaltungen der Europäischen Fußball – Spielwettbewerbe erscheinen dem unvoreingenommenen TV-Betrachter auf den ersten Blick nicht wie Schmuck für ein sportliches Ereignis. Die Sportler nehmen achtungsvolle Aufstellung, die Nationalhymnen jener Länder werden gespielt, man singt mit oder auch nicht kollektivgeistige Lieder aus jenen Ländern, aus denen die Trikot tragenden Kicker kommen. Staatspräsidenten sitzen in Logen. Großflächig werden Flaggen mit Hilfe dutzender Mitwirkender ausgebreitet. In Deutschland spricht man sogar von einem Bundestrainer, der jedoch nicht in die Hierarchie der Staatvertretung, wie der Bundestagspräsident oder der Bundespräsident einzuordnen ist. Um den deutschen Fußball kümmert sich eine Meta - Sportorganisation mit dem wichtig klingenden Namen: Deutscher Fußballbund e. V. Sein beauftragter Mannschaftstrainer ist dann, in Kurzform, ein „Bundestrainer“. Sein Arbeitgeber ein Verein: DFB.
Die Abläufe aller Zeremonien haben stets einen Touch von militärischem Schaugepränge. Es wird ein Sieger gesucht und der anderen Mannschaft wird mit Fug und Recht eine Niederlage zugefügt. In Deutschland spricht man nicht vom Fußballsieg über die Auswahlmannschaft aus dem Lande X, sondern beispielweise im militärischen Duktus , Deutschland habe Frankreich „besiegt“. Überhaupt reden die Reporter meistens in Kriegsmetaphorik.
Wie falsch diese Gewohnheit ist, wurde am Abend des 20. Juni 2016 deutlich, als die Fußballspieler-Auswahl aus dem kleinen Wales (ca. 3,1 Mio. Einwohner) die Fußball-Spieler aus dem großen Russland (ca. 143,6 Mio.) mit dem disproportionalen Sensationsergebnis von 3:0 nach Hause schickten. Na, ja, besonders schmerzhaft war das für die Russen wohl nicht, denn nur ein Teil der Einwohner lebt im Westen des Riesenlandes, den man geografisch als dem Kernland zu Europa rechnen kann. Deshalb nahmen sie es gelassen. Historisch - kulturell ist die Zugehörigkeit Russlands zu Europa eine andere, komplizierte, Sache.
Gleichwohl wird der dortige Zeremonienmeister (Trainer) wahrscheinlich wegen der Staatsschmach entlassen und die aktiven Spieler verschwinden von der internationalen Sportbühne. Ob da nicht doch der aggressive Kriegsgeist eine Rolle auf verborgener Ebene spielt? Vom unrühmlichen Fangebahren wollen wir besser nicht reden…
© Karl Wilhelm Goebel
Die Abläufe aller Zeremonien haben stets einen Touch von militärischem Schaugepränge. Es wird ein Sieger gesucht und der anderen Mannschaft wird mit Fug und Recht eine Niederlage zugefügt. In Deutschland spricht man nicht vom Fußballsieg über die Auswahlmannschaft aus dem Lande X, sondern beispielweise im militärischen Duktus , Deutschland habe Frankreich „besiegt“. Überhaupt reden die Reporter meistens in Kriegsmetaphorik.
Wie falsch diese Gewohnheit ist, wurde am Abend des 20. Juni 2016 deutlich, als die Fußballspieler-Auswahl aus dem kleinen Wales (ca. 3,1 Mio. Einwohner) die Fußball-Spieler aus dem großen Russland (ca. 143,6 Mio.) mit dem disproportionalen Sensationsergebnis von 3:0 nach Hause schickten. Na, ja, besonders schmerzhaft war das für die Russen wohl nicht, denn nur ein Teil der Einwohner lebt im Westen des Riesenlandes, den man geografisch als dem Kernland zu Europa rechnen kann. Deshalb nahmen sie es gelassen. Historisch - kulturell ist die Zugehörigkeit Russlands zu Europa eine andere, komplizierte, Sache.
Gleichwohl wird der dortige Zeremonienmeister (Trainer) wahrscheinlich wegen der Staatsschmach entlassen und die aktiven Spieler verschwinden von der internationalen Sportbühne. Ob da nicht doch der aggressive Kriegsgeist eine Rolle auf verborgener Ebene spielt? Vom unrühmlichen Fangebahren wollen wir besser nicht reden…
© Karl Wilhelm Goebel
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