Freitag, 9. Januar 2015
Konsumismus und die signifikante Tat in Paris.
klugschieters, 07:29h
Unsere Zeit ist seit Jahrzehnten und mehr von Kapitalismus und von Konsumismus dominiert, ob uns das behagt oder nicht. Diese Strömungen haben vor allem in den „nichtwestlichen“ Lagern ernste Gegner, vom Westen gern als „antiamerikanische“ Haltung zitiert. Manche unter ihnen führen einen Krieg gegen „den Westen“.
Es ist geradezu absurd, wenn die nichteuropäischen Gegner des Kapitalismus und des Konsumismus sich in Paris Menschen als Tötungsziel ausgesucht haben, die in der ursprünglichen Zielsetzung, etwas gegen die unsinnige Ausbeutung der Erde tun. Nur wählten sie als Nachfahren der Aufklärung, als gebildete Europäer, die Mittel der Kunst, zu denen in langer Tradition Ironie, Satire, Spott und Hohn zählen und dabei, das wissen wir Aufgeklärten, vor sog. „Heiligen“ und „Heiligtümern“ nicht halt machen.
Wenn die nichteuropäische Welt nicht endlich begreift, dass seit der Aufklärung in der europäischen Sphäre der Begriff von Freiheit das Recht impliziert, mit der „Obrigkeit“ ohne „Respekt“ umzugehen, so auch im Karneval, bleibt das für alle ein Problem.
Auf der Suche nach Erkenntnis fand ich bei dem genialen Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 – 1900) eine anregende Bemerkung:
„Der Nüchterne, der Müde, der Erschöpfte, der Vertrocknete (z. B. ein Gelehrter) kann absolut nichts von der Kunst empfangen, weil er die künstlerische Urkraft, die Nötigung des Reichtums nicht hat. Wer nicht geben kann, empfängt auch nichts.“
In der tiefen Trauer über die unerwartete, faktische, Einschränkung, welche die Redefreiheit die Pressefreiheit, die Freiheit der Kunst am 7. Januar 2014 in Paris erfahren haben, müssen wir uns fragen, in welcher Art, auf welchen Wegen wir mit der übrigen Welt darüber kommunizieren, wie wir einerseits verbreitet „respektlos“ sein können, ohne andererseits die Hochachtung vor wirklich jedem anderen Menschen zu verlieren.
Wir, die Nutzer der durchgesetzten Aufklärung, dürfen von den von unseren Vorfahren eroberten Werten nicht abrücken. Aber, unsere Mammutarbeit wird die Aufklärung. Weltweit. Respekt ist alles in dieser Welt: Aber gegenüber allem und jedermann!!!
Noch einmal zusammengefasst:
Im sog. Westen sind Satire, Ironie, Spott und Hohn gegenüber der (gottgewollten?) Obrigkeit und den höheren (moralischen und sonstigen) Werten, keineswegs schon immer, in und für die breite Öffentlichkeit erlaubt. Erst seit der französischen Revolution hat sich diese tolerantere Sicht verbreitet.
Der „Nichtwesten“ hat diese Kulturstufe (noch) nicht erreicht. Die Folge ist deren verbreitetes Unverständnis für unsere europäische Art des Umganges mit „höheren“ oder „gottesfürchtigen“ Werten. (Von Anderen „fehlender Respekt“ genannt.)
Kommunikation mit Inhalten hinter sprachlicher Doppelbödigkeit, „Augenzwinkern“, „Ironisierung“, charmanter „Verlogenheit“, Hohn und Spott, sind nicht Teil von deren Verständnis für den täglichen Umgang.
Freitag, 9. Januar 2015
© Karl Wilhelm Goebel
Es ist geradezu absurd, wenn die nichteuropäischen Gegner des Kapitalismus und des Konsumismus sich in Paris Menschen als Tötungsziel ausgesucht haben, die in der ursprünglichen Zielsetzung, etwas gegen die unsinnige Ausbeutung der Erde tun. Nur wählten sie als Nachfahren der Aufklärung, als gebildete Europäer, die Mittel der Kunst, zu denen in langer Tradition Ironie, Satire, Spott und Hohn zählen und dabei, das wissen wir Aufgeklärten, vor sog. „Heiligen“ und „Heiligtümern“ nicht halt machen.
Wenn die nichteuropäische Welt nicht endlich begreift, dass seit der Aufklärung in der europäischen Sphäre der Begriff von Freiheit das Recht impliziert, mit der „Obrigkeit“ ohne „Respekt“ umzugehen, so auch im Karneval, bleibt das für alle ein Problem.
Auf der Suche nach Erkenntnis fand ich bei dem genialen Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 – 1900) eine anregende Bemerkung:
„Der Nüchterne, der Müde, der Erschöpfte, der Vertrocknete (z. B. ein Gelehrter) kann absolut nichts von der Kunst empfangen, weil er die künstlerische Urkraft, die Nötigung des Reichtums nicht hat. Wer nicht geben kann, empfängt auch nichts.“
In der tiefen Trauer über die unerwartete, faktische, Einschränkung, welche die Redefreiheit die Pressefreiheit, die Freiheit der Kunst am 7. Januar 2014 in Paris erfahren haben, müssen wir uns fragen, in welcher Art, auf welchen Wegen wir mit der übrigen Welt darüber kommunizieren, wie wir einerseits verbreitet „respektlos“ sein können, ohne andererseits die Hochachtung vor wirklich jedem anderen Menschen zu verlieren.
Wir, die Nutzer der durchgesetzten Aufklärung, dürfen von den von unseren Vorfahren eroberten Werten nicht abrücken. Aber, unsere Mammutarbeit wird die Aufklärung. Weltweit. Respekt ist alles in dieser Welt: Aber gegenüber allem und jedermann!!!
Noch einmal zusammengefasst:
Im sog. Westen sind Satire, Ironie, Spott und Hohn gegenüber der (gottgewollten?) Obrigkeit und den höheren (moralischen und sonstigen) Werten, keineswegs schon immer, in und für die breite Öffentlichkeit erlaubt. Erst seit der französischen Revolution hat sich diese tolerantere Sicht verbreitet.
Der „Nichtwesten“ hat diese Kulturstufe (noch) nicht erreicht. Die Folge ist deren verbreitetes Unverständnis für unsere europäische Art des Umganges mit „höheren“ oder „gottesfürchtigen“ Werten. (Von Anderen „fehlender Respekt“ genannt.)
Kommunikation mit Inhalten hinter sprachlicher Doppelbödigkeit, „Augenzwinkern“, „Ironisierung“, charmanter „Verlogenheit“, Hohn und Spott, sind nicht Teil von deren Verständnis für den täglichen Umgang.
Freitag, 9. Januar 2015
© Karl Wilhelm Goebel
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klugschieters,
Freitag, 9. Januar 2015, 14:06
Erste Reaktionen aus Fachkreisen
«Die Meinungsfreiheit wird infrage gestellt. Journalisten überlegen sich nun zweimal, was sie schreiben wollen», sagt Huber, der an der Zürcher Hochschule für Angewandte Medienwissenschaften (ZHAW) im ersten Semester studiert.
Lesen sie hier:
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/anschlag-in-paris/Angst-im-Journalismus-fuehrt-zur-Selbstzensur/story/15966902
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http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/anschlag-in-paris/Angst-im-Journalismus-fuehrt-zur-Selbstzensur/story/15966902
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klugschieters,
Dienstag, 13. Januar 2015, 15:54
Witz und Humor im Islam...
Wer über Witz und Ironie im Islam ein etwas besseres Verständnis erlangen will, sollte den Gastbeitrag in der „ZEIT“ von Mouhanad Khorchide, Soziologe und Islamwissenschaftler, der das Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Münster leitet, unbedingt lesen. Hier der Link:
http://www.zeit.de/kultur/2015-01/charlie-hebdo-satire-humor-islam
http://www.zeit.de/kultur/2015-01/charlie-hebdo-satire-humor-islam
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