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Dienstag, 30. Mai 2017
29. Mai 17 in BS: Die Verrohung von Sitten im Profifußball
klugschieters, 14:38h
Gestern beim Spiel des potenziellen Aufsteigers Braunschweig gegen den potenziellen Absteiger Wolfsburg, wurde der Radio- oder TV-Hörer Ohrenzeuge einer Sittenverrohung im kultivierten Deutschland. Die Fankurve der Braunschweiger stimmte kein Lederhosentriumpflied an noch eine Ballermann – Hymne oder errichtete sonst eine Geräuschkulisse, die bedrohlich den Gegner einschüchtern und schwächen sollte.
Wenn man zum ersten Male einen strafrechtlich beleidigenden Song hört, dessen Inhalt jeden halbwegs normalen Mann aus den Fußballsocken werfen würde, dann fragt man sich, soll das ein geduldetes Fan-Treiben sein? Ob sie es glauben oder nicht, da wurde einem prominenten Fußballer ein Riesenchor gewidmet. Aussage: „Name N. N. … ist ein Hurensohn“. Man hört das einmal, zweimal und kann es nicht glauben…Was sind denn das für entartete Banausen im Kollektivwahn?
Wie harmlos war dagegen meine kindliche Schreckenserfahrung nach dem Krieg auf „Schalke“, als mich mein Onkel, ein namhafter Turner im dortigen Verein, zum sonntäglichen Fußballfest mit auf die Tribüne nahm. Ich, ein Mini, stand zwischen stehenden, springenden, johlenden, doppelt so großen Kerlen, konnte zwar deren Hosenknöpfe zählen und hielt mir die Ohren zu. Vom eigentlichen Fußball war für mich nichts zu sehen.
Mir reichte diese Erfahrung für Jahrzehnte. 60 Jahre später hat sich der Fußball verändert. Die Zuschauer scheinen mit Duldung der Obrigkeit völlig entgleist zu sein. Rechtsordnung gilt „auf dem Platz“ wohl nicht mehr.
Als gestern die Wolfsburger von den Braunschweigern in der regulären Zeit nicht zu bezwingen waren, glaubten sich Fans als Nachhut ermächtigt, gewöhnliche Macht sprechen lassen zu müssen.
Herberger meinte etwas anderes, als er sagte, „nach dem Spiel ist…“ Platzverbote und Fanstrafen müssten her.
© Karl Wilhelm Goebel
Wenn man zum ersten Male einen strafrechtlich beleidigenden Song hört, dessen Inhalt jeden halbwegs normalen Mann aus den Fußballsocken werfen würde, dann fragt man sich, soll das ein geduldetes Fan-Treiben sein? Ob sie es glauben oder nicht, da wurde einem prominenten Fußballer ein Riesenchor gewidmet. Aussage: „Name N. N. … ist ein Hurensohn“. Man hört das einmal, zweimal und kann es nicht glauben…Was sind denn das für entartete Banausen im Kollektivwahn?
Wie harmlos war dagegen meine kindliche Schreckenserfahrung nach dem Krieg auf „Schalke“, als mich mein Onkel, ein namhafter Turner im dortigen Verein, zum sonntäglichen Fußballfest mit auf die Tribüne nahm. Ich, ein Mini, stand zwischen stehenden, springenden, johlenden, doppelt so großen Kerlen, konnte zwar deren Hosenknöpfe zählen und hielt mir die Ohren zu. Vom eigentlichen Fußball war für mich nichts zu sehen.
Mir reichte diese Erfahrung für Jahrzehnte. 60 Jahre später hat sich der Fußball verändert. Die Zuschauer scheinen mit Duldung der Obrigkeit völlig entgleist zu sein. Rechtsordnung gilt „auf dem Platz“ wohl nicht mehr.
Als gestern die Wolfsburger von den Braunschweigern in der regulären Zeit nicht zu bezwingen waren, glaubten sich Fans als Nachhut ermächtigt, gewöhnliche Macht sprechen lassen zu müssen.
Herberger meinte etwas anderes, als er sagte, „nach dem Spiel ist…“ Platzverbote und Fanstrafen müssten her.
© Karl Wilhelm Goebel
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