Mittwoch, 23. Dezember 2015
Josep „Pep“ Guardiola i Sala
Er geht. In München, auch im ganzen Lande, fragen sich Fußballfans, warum der Trainer – Weltstar das Bayernteam verlässt. Schließlich haben die Kicker doch nur Siege eingefahren… Und um Geld scheint es auch nicht zu gehen. Um was sonst?

Personalberater wissen Antworten: Wer die berufliche Spitze erreicht hat, setzt sich i. d. R. zur Ruhe, lässt es „langsamer“ angehen, muss sich dieses oder jenes nicht mehr „antun“. Er genießt den Ausblick von der Höhe. Dringend für das Ego gibt es da kaum noch etwas zu tun

Wer jedoch in relativ jungen Jahren einen außergewöhnlichen „Job“ mit einer Gage von 20 Mio. € p. a. übernimmt und Guardiola heißt, kurzerhand „Deutsch“ lernt, bewegt sich in seiner neuen Heimat München zwar relativ unbekümmert. Doch eines Tages stellt er fest, Herausforderungen bleiben aus, denn die Bayern sind das einzige Edelmetall in der Ersten deutschen Bundeliga. Und bleiben es wohl auch. Keine echten Mitbewerber sind auf Augenhöhe in Sicht.

Wenn man die Tabelle über längere Zeiträume statistisch bewertet, kommt man zu diesem Ergebnis: Es gibt an der Spitze immer wieder dominierend und unangefochten eine einzige Mannschaft. Die Bayern. Weitere ein bis zwei kämpferische Mannschaften versuchen den Thron zu erklimmen, schaffen es jedoch um Längen nie. Welche Herausforderung sollte der Bayerntrainer also meistern? Richtig, es gibt z. Z. keine. Deswegen packt er seine Koffer und geht dorthin, wo er sportliche Lorbeerkränze erarbeiten kann. Und die gibt es nicht in München, nicht in Deutschland. Da kann der Rummennige als Verwalter der ewigen Erfolge noch so flehentlich niederknien.

Die Bayern sind wegen ihres Könnens Europaliga pur. Ja, wenn es die doch als feste Einrichtung ständig gäbe… Das wären spannende Kämpfe. Auch für Zuschauer. Der Pep wäre wahrscheinlich geblieben.

© Karl Wilhelm Goebel

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