Sonntag, 6. Dezember 2015
Ankommenskultur Deutschland 2015 - und dann?
Das, was sich täglich so zivilisiert und gesittet anhört und auch liest nämlich, Deutschland besitze eine Willkommenskultur und „schaffe“ das, ist in Wahrheit die durch Volkswillen nicht legitimierte Tat mit weitreichenden Folgen einer deutschen Kanzlerin, die ein ganzes Volk zwingt, ihre einsame Entscheidung mitzutragen. Wenigstens hilfsweise legitimiert wäre die Haltung in dieser Ausnahmesituation für 82 Millionen Deutsche, wenn wenigstens nach Art. 2, Abs. 2 nicht unerhört weitreichend in die Freiheitsrechte der vom Grundgesetz geschützten Menschen eingegriffen worden wäre. Eingegriffen irreversibel in die Rechte der hier Lebenden, nicht in die Rechte der illegal über die Grenzen „Hereingekommenen“. Diese, das muss gesagt werden, missachteten die Grenzen unseres Rechtsstaates. Der Tatbestand ist für viele Bundesbürger weniger relevant aber dennoch rechtswidrig. Er wurde bisher von unseren hiesigen Behörden billigend inkauf genommen.
Das alles ist keine Antwort auf die Frage, ob wir den Verfolgten und überhaupt allen in Not befindlichen Bedrängten aus humanen Motiven zur Hilfe verpflichtet sind. Aber sicher sind wir das. Deutschland ist 2015 n. C. ein kultiviertes Land, heute, nach Hunderten von Jahren, in denen wir uns Humanitas erstritten, erkämpften, „erbluteten“, Jahrhunderte in denen wir hungerten, darbten und nicht eben selten falschen Zielsetzungen folgten.
Man muss kein ausgewiesener Menschenkenner sein, um zu erahnen, das uns Schwierigkeiten bedrohen, wenn unsere idealisierte Ankommenskultur im Alltag mündet: Wenn die Verfolgung verdrängt, vergessen, Durst und Hunger gestillt, regelmäßige Körperreinigung, das Dach über dem Kopf wieder normal geworden sind und diese Erfahrungen individuelle Würde stützen. Dann richtet jeder Mensch (nach Maslow) seine Aufmerksamkeit auf das räumliche, auf das neue soziale Umfeld auf der Suche nach neuer Orientierung. Und was entdeckt er dort? Vor allem eine Anspruchskultur gegenüber Kollektiven, gegenüber Institutionen, sozialen Einrichtungen vom Park bis zu Kindergärten, Schulen, Kirchen und Universitäten.
Wir werden lernen müssen, morgen und übermorgen mit den „Neuen“ umzugehen. Heute und morgen ist das noch einfach. Aber dann?


(c) Karl Wilhelm Goebel
E-Mail: kwgoebel@t-online.de
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