Samstag, 30. April 2016
Sport ist….
Die italienische Fechtlegende, Valentina Vezzali, 42, sechs olympische Goldmedaillen zieren sie, spricht zum Abschied ihrer Karriere:
Valentina Vezzali: „..Schweiß, Opfer, Training und dann gewinnen oder verlieren“, das ist Sport. Und „Jede Träne kondensiert die Essenz des Sports…“

In oberflächlichen Kommentaren liest man selten über diese schmerzhafte Seite des auf Leistung um jeden Preis getrimmten Sportdramas. Oder es hört sich zumindest anders an: Glücklich macht er, Sieger bringt er immerzu hervor, ist Beweis für den gerechten Stolz auf bewiesene Besserleistung, die jetzt, sofort, in Wettkämpfen vieler Art glorifiziert erlebt wird.
Man möchte hinzufügen, ja, wenn sechs Goldmedaillen die Zeit für das Training, die Anstrengung, den Schweiß und die vielen Opfer adäquat ausgleichen. Ok. Aber was ist mit jenen Sportlern, die quantitativ ebenso viel leisten, geleistet haben, denen dann jedoch das Gold versagt bleibt, weil es nur für Silber oder Bronze oder weniger oder nichts reichte?

Der weltweite Sport hat in Wahrheit nur ein Herz für die Sieger. Der Sport braucht allerdings zwingend die Verlierer, um vergleichend zu kämpfen. Überall und immerzu wird das verschwiegen. Das Geschehen geht stets einher mit Schmach für das betroffene Glanzlos - Individuum. Da mag man sich fragen, ob der internationale Sport den Heiligenschein zu Recht trägt.

Bei einer weltweiten Bilanz des sportlichen Wettkampf - Gesamttreibens wäre durchaus ein erstaunliches Ergebnis denkbar: Danach führen die Negativa bei den unglaublich zahllosen Verlierern dazu, dass diese einen gesundheitlich hohen Opfer - Preis für die gesamte Menschheit entrichten.

Müsste der Leistungssport, wie wir ihn kennen und ausüben (lassen), verboten werden?

© Karl Wilhelm Goebel

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