Dienstag, 16. September 2014
Im deutschen „Justizvollzug“ mit Halbpension in Frischluft
klugschieters, 12:10h
Wer irgendwann Millionen unversteuert angehäufelt hat, macht das nie wieder, wenn er einmal in Bayern verurteilt und dort den schlimmen Strafvollzug kennengelernt hat. Dafür ist uns Steuerbürgern der tiefe Fall des Kanzlerfreundes Hoeneß ein mahnendes Beispiel.
(OK: Die peinliche Bewunderung der Angela Merkel, als der Verurteilte das Urteil hinnahm und (im eigenen Interesse, was sonst?) auf Rechtsmittel verzichtete…passt nicht so recht)
Damals, ja damals, 1974, schrieb Heinrich Böll (1917 – 1985), er hatte 1972 den Nobelpreis für Literatur bekommen, wie tief beklagenswert die deutschen Zustände seien. Lesen sie nachfolgend Zitate für den Versuch, eine Bildskizze der damaligen Verhältnisse aufzuzeigen:
„…es waren Polizeibeamte, die zu 83 % die Meinung äußerten, dass reiche Leute vor Gericht in der Regel besser davon kommen…(Quelle: DIE ZEIT 2.11.1973)…“
„…Laut Art. 3 des Grundgesetzes …sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich…“
„…dann muss man…das Wort Klassenjustiz genehmigen…“
„Wo ist denn die freiheitlich – demokratische Grundordnung verwirklicht, wenn kein einziger Politiker sich angesichts der Grundgesetzformulierung „Eigentum verpflichtet“ fähig weiß oder den Mut findet, exakt zu definieren, wozu denn Eigentum verpflichten könnte…“
„dass Gold Gott sei, und dieser Gott in den meisten Fällen von Banken verwaltet und gehandelt wird, wird man wohl bald wissen, wo die Gotteshäuser stehen…“
„…ausgewogene Programme in allen Funk- und Fernsehanstalten . Dann sollte man doch besser gleich ein Gesetz vorbereiten, das allen Staatsbürgern ein Recht auf das tägliche Schlafmittel sichert…“
Heute, vierzig Jahre später, sind wir doch wirklich, wirklich, froh über den seitherigen Fortschritt. Der Staat kauft aus dubiosen Quellen Beweismaterial in Form von bespielten CDs, die eigentlich als solche nicht verwendet werden dürften, weil Diebesgut und /oder Hehlerware …doch wir sind heute, ja viel, viel weiter: moralisch, rechtlich, gleichheitlich.
Die Gerechtigkeit wacht z. B. streng in Landsberg über einen straffällig gewordenen Reichen in goldenen Fußballschuhen.
Den Bankgöttern und ihren Helfern sei Dank. Oder ist heute wie gestern? Nur ein ganz klein wenig perfider? Beten wir gemeinsam für höhere Habenzinsen, obwohl die bei Vermeidung krimineller Handlungen ohne höhere Sollzinsen (fair trade) nicht zu „haben“ sein werden…
Dienstag, 16. September 2014
© Karl Wilhelm Goebel
(OK: Die peinliche Bewunderung der Angela Merkel, als der Verurteilte das Urteil hinnahm und (im eigenen Interesse, was sonst?) auf Rechtsmittel verzichtete…passt nicht so recht)
Damals, ja damals, 1974, schrieb Heinrich Böll (1917 – 1985), er hatte 1972 den Nobelpreis für Literatur bekommen, wie tief beklagenswert die deutschen Zustände seien. Lesen sie nachfolgend Zitate für den Versuch, eine Bildskizze der damaligen Verhältnisse aufzuzeigen:
„…es waren Polizeibeamte, die zu 83 % die Meinung äußerten, dass reiche Leute vor Gericht in der Regel besser davon kommen…(Quelle: DIE ZEIT 2.11.1973)…“
„…Laut Art. 3 des Grundgesetzes …sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich…“
„…dann muss man…das Wort Klassenjustiz genehmigen…“
„Wo ist denn die freiheitlich – demokratische Grundordnung verwirklicht, wenn kein einziger Politiker sich angesichts der Grundgesetzformulierung „Eigentum verpflichtet“ fähig weiß oder den Mut findet, exakt zu definieren, wozu denn Eigentum verpflichten könnte…“
„dass Gold Gott sei, und dieser Gott in den meisten Fällen von Banken verwaltet und gehandelt wird, wird man wohl bald wissen, wo die Gotteshäuser stehen…“
„…ausgewogene Programme in allen Funk- und Fernsehanstalten . Dann sollte man doch besser gleich ein Gesetz vorbereiten, das allen Staatsbürgern ein Recht auf das tägliche Schlafmittel sichert…“
Heute, vierzig Jahre später, sind wir doch wirklich, wirklich, froh über den seitherigen Fortschritt. Der Staat kauft aus dubiosen Quellen Beweismaterial in Form von bespielten CDs, die eigentlich als solche nicht verwendet werden dürften, weil Diebesgut und /oder Hehlerware …doch wir sind heute, ja viel, viel weiter: moralisch, rechtlich, gleichheitlich.
Die Gerechtigkeit wacht z. B. streng in Landsberg über einen straffällig gewordenen Reichen in goldenen Fußballschuhen.
Den Bankgöttern und ihren Helfern sei Dank. Oder ist heute wie gestern? Nur ein ganz klein wenig perfider? Beten wir gemeinsam für höhere Habenzinsen, obwohl die bei Vermeidung krimineller Handlungen ohne höhere Sollzinsen (fair trade) nicht zu „haben“ sein werden…
Dienstag, 16. September 2014
© Karl Wilhelm Goebel
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