Freitag, 6. Oktober 2017
Schönheit mit Migrationshintergrund
Samstag um zehn in unserem Nachbarschaftsladen von Edeka. Ich stand in der Obst – und Gemüseabteilung. Mein Blick streifte bunte, exotische, Farben und unzählige Formen. Und plötzlich neben mir die Silhouette einer Frau. Mein Unterbewusstsein, beunruhigt, ließ mir keine Ruhe bis ich hinsah. Unglaublich. Ich erkannte eine erstaunliche Ähnlichkeit mit der von mir so sehr verehrten S. Mein Unterbewusstsein allein weiß, wie sehr ich diese Frau schon so lange von Herzen vermisse. Die Schöne nebenan sah mich irritiert, belustigt und zugleich fragend an. Ich musste es ihr sagen: Es sei wegen ihrer Schönheit… Breites Lachen. Sie dankte und freute sich, weil durch mein Kompliment ihr Tag gerettet sei…

Später erfuhr ich, wie belastend meine deutsche Wahrnehmung ist, den genetischen Hintergrund ihrer Herkunft als „nicht aus deutschen Landen“ zu formulieren. Sie beklagte, trotz der Geburt hier, der Schule, des Studiums in Deutschland. Eine blonde Deutsche sei sie nicht. Oh?

Ich vermute, wenn sich jemand in ein vorhandenes Kollektiv wirklich integrieren möchte, dann bleibt da eine Mauer, wenn die Augen dunkel, die langen Haare madonnenhaft gewellt und immer schwarz sind. Ja, und, fragt man. Das ist doch wunderschön.

Einen hellblonden Mann packt in Afrika doch auch nicht die Verzweiflung, weil die Menschen dort den dunklen Typus repräsentieren. Wichtig ist: Wir können uns alle untereinander vermehren. Integration ist schön und gut. Die Individualität kann und soll erhalten bleiben. Deutschland ist ein liebenswertes Land der Vielfalt. Keine Monokultur, kein Einheitsbrei. Merkt Euch das. Alle, bitte!

© Karl Wilhelm Goebel

... link (0 Kommentare)   ... comment