Montag, 22. Februar 2016
Die Zahl der Deutschen schrumpft
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Doch auch im übrigen Europa ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Unser Land jedenfalls verliert Jahr für Jahr 200.000 Menschen mehr als geboren werden. Bis 2050, ok, das ist noch lange hin, vermissen wir, Wanderungsgewinne schon beachtet, fünf Millionen Bürger. Bis dahin verliert die Gruppe der Erwerbstätigen (20 – 67) mehr als 8 Millionen Beitragszahler, während zugleich die Zahl der Menschen über 67 Jahre um 6 Millionen (Rentenbezieher) ansteigt.

Man braucht kein Experte zu sein, um Befürchtungen für die Sozialsysteme und die Wirtschaft zu entwickeln. Allerdings nimmt in Deutschland die Arbeitsbewältigung über Computerisierung, Roboterisierung weiterhin zu. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann dadurch die Produktivität der (noch) Beschäftigten erheblich steigen. Unter Umständen ist bis dahin das Bedingungslose Grundeinkommen in den meisten Köpfen angekommen, weil „verrichtete Arbeit“ längst nicht mehr, wie in der Menschheitsentwicklung bisher, zum Maßstab (Fleiß = Wohlstand) genommen werden kann.

Wir werden weniger Fachkräfte im früher definierten Sinne (Facharbeiter) brauchen, sondern Menschen, die den weit höheren Anforderungen für die Steuerung der die Menschheit umgebenden Prozesse gewachsen sind. Sie werden über Berufsbildungen verfügen, die heute noch nicht einmal erdacht sind.

Wer aktuell eine Willkommens-Kultur in Deutschland fordert, sollte wissen, unsere Welt sieht morgen und übermorgen anders aus. Die heute noch Ungeborenen müssen sich im höchsten Tempo auf ihre Zukunft einstellen. Europa wird hochwahrscheinlich seinen wirtschaftlich hohen Stellenwert 2050 längst verloren haben.

© Karl Wilhelm Goebel
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Datenquellen: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Marktstudie für den Verband BPM.

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