Freitag, 12. Februar 2016
Bürgerinitiative Fuhrberg/Asylanten/Baumaßnahmen
Offener Brief an Herrn Bürgermeister Axel Düker
und alle Mitglieder des Stadtrates Burgwedel

Baumaßnahmen zur Erstaufnahme von Asylbewerbern im Ortsteil Fuhrberg

Wie inzwischen hinlänglich bekannt, hat der Stadtrat einen Beschluss gefasst, am Grasbruchweg dem Bau einer Kontainersiedlung zuzustimmen, in der bis zu 270 Erntehelfer und 90 Asylbewerber untergebracht werden können. Antragsteller ist ein Fuhrberger Spargelanbaubetrieb. Die 30 Container für die Asylanten sollen von der Gemeinde Burgwedel für die Dauer von 10 Jahren gemietet werden. Der Standort für das Bauvorhaben befindet sich am Grasbruchweg zwischen einem Schweinestall, einer Biogasanlage und der Fuhrberger Abwasserkläranlage.

Dem größten Teil der Fuhrberger Bevölkerung quer durch alle Parteien ist sehr an einer freundlichen Aufnahme und optimalen Integration der Asylsuchenden gelegen. Wir sind in Sorge, dass der gewählte Standort für eine Erstaufnahme ungeeignet ist. Es sind nicht allein die Immissionen in dem genannten Bereich, sondern auch die Lage außerhalb des eigentlichen Ortsgebietes, die große Entfernung zu Schule, Kindergarten und Lebensmittelgeschäft sowie der weite Weg zur Bushaltestelle. Außerdem befürchten wir soziale Konflikte bei der ghettoisierten Unterbringung verschiedener ethnologischer und religiöser Gruppen mit sehr unterschiedlichem gesellschaftlichen Status. Hier für Ruhe und Frieden zu sorgen, kann u. E. durch den Einsatz von Wachpersonal und einige wenige Sozialarbeiter nicht gewährleistet werden.

Es wurden von unserer Seite bereits verschiedene Vorschläge für einen besseren Standort gemacht.

Was zu ärgerlichen Irritationen beigetragen hat, ist, dass der Rat diese Angelegenheit hinter verschlossenen Türen verhandelt und entsprechende Weichen gestellt hat, ohne dass die Öffentlichkeit Kenntnis davon erhielt. Was den Unmut zweifellos noch verstärkt hat, ist der Umstand, dass bei der Vorstellung des Verfahrens Ende Januar im Gemeindehaus in Fuhrberg von Vertretern der Gemeindeverwaltung festgestellt wurde, die Veranstaltung gelte ausschließlich der Information der Fuhrberger Bevölkerung. Man sehe keine anderen als die dargestellten Möglichkeiten und zu diskutieren gäbe es nichts mehr.

Viele Fuhrberger Bürger sind der Ansicht, dass es sehr wohl bessere Möglichkeiten gegeben hätte. Sie verwehren sich gegen das Vorgehen der Verwaltung, hinter geschlossenen Türen derartige Beschlüsse zu fassen. Die Bevölkerung sieht hierin einen fahrlässigen Umgang mit den demokratischen Spielregeln. Emotionale Reaktionen darauf könnten dazu führen, dass die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Hilfeleistung sinkt.

Was bleibt, ist ein Gefühl des Frustes gegenüber der Verwaltung und die Ohnmacht, gemeinsam eine optimale Lösung zu finden. Dem guten Willen vieler Bürger, an der erfolgreichen Integration von Flüchtlingen mitzuwirken, ist durch das Vorgehen der Verwaltung ein Schlag versetzt worden, der sich für die Sache als negativ herausstellen könnte.

Wir appellieren an Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, sowie an den Rat der Stadt Burgwedel, in Zukunft weitsichtiger zu agieren und die Bevölkerung bei derart sensiblen Entscheidungen rechtzeitig mit einzubeziehen.

Bürgerinitiative Flüchtlingshilfe Fuhrberg

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Fragen zu Flüchtlingen...
Spiegel - online klärt auf:



http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-und-einwanderer-die-wichtigsten-fakten-a-1030320.html

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