Donnerstag, 4. September 2014
Donald Duck ist sauer: Leitzins der EZB sackt auf unglaubliche 0,05 % p. a.
Zinsen sind u. a. ein Spiegel der realen Kapitalwirtschaft: In Zeiten, in denen die Nachfrage nach Fremdgeld von Firmen wegen ihrer Investitionen in eine anlageintensive Wirtschaft (Fabriken bauen, Maschinen erwerben etc.) hoch ist, verhalten sich die Banken wegen des zu erwartenden hohen Zinsprofits Hergabe freudig.

Wenn aber kein Kunde auftaucht, weil keiner ein neues Grundstück erwerben, eine neue Fabrik in Europa erbauen, noch neue Maschinen kaufen will oder muss, bleibt die Bankenwelt auf ihren Milliarden Papiergeldern sitzen.

Sie nehmen schon wenig Zinsen ein und müssen für das aus Verzweiflung bei der EZB geparkte Geld, das ihnen ihre Kunden über Sparkonten aufgezwängt haben, selbst noch (immerhin) 0,2 % Strafzinsen zahlen.

Eine kuriose Zeit, selbst für Donald Duck.

Natürlich hat das Auswirkungen auf die Profite aus Geldanlagen:
Lebensversicherer und andere „Geldanleger“ verdienen fast nichts mehr über reine Geldgeschäfte. Sie müssten schon in der Realwirtschaft wirkliche „Mehrwerte“ schaffen und nicht nur aus der Bankenzockerei profitieren.

Allmählich müsste sich herumsprechen, dass Geldbesitz nur dann einen Wert darstellt, wenn andere Menschen oder Institute Geld gegen Zins haben wollen. Bleibt diese Nachfrage aus, wird deutlich: Geld, ob Euro oder D-Mark ist unter diesen Vorzeichen nicht viel mehr wert als Monopoligeld.

Wussten wir das nicht längst? Erleben wir etwa eine zinsfreie Zukunft? Das sollte das Paradies sein…Oder?

04.09.2014 18:43
© Karl Wilhelm Goebel

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