Donnerstag, 27. September 2012
Hubble liefert unglaubliche, neue Aufnahmen
Allmählich müsste sich in der ganzen Menschheit ein Komplex festsetzen. Denn wir sind mit unserer naiven Vorstellung von „Weltraum“, zu dem wir z. B. den (nachbarlichen) Mond rechnen, infantile Gläubige. Das Weltall erschließt sich für uns durch die Forschungsergebnisse als immer größer, immer weiter, immer unvorstellbarer.

Ok, wir müssen begreifen, wie klein unsere Lebenszeit ist. Wir wissen, dass vor ca. 14.000 Jahren, also vor langer, langer Zeit die Erdenbevölkerung auf die Idee von Ackerbau und Viehzucht kam und sich seither exponential vermehrt.
Wir wissen von Eiszeit, Steinzeit, Bronzezeit und anderen Epochen. Archäologen zeigen uns regelmäßig Spuren von Vorfahren oder auch Nebenlinien und weisen auf deren kulturelle, biologische, entwicklungsgeschichtliche oder sonstige Bedeutung beeindruckend hin.

Nun sagen neuerdings die Himmelsforscher, sie haben in der Zeit so weit zurück fotografiert und konnten dabei, (aus Hilflosigkeit ein kleiner Scherz: ganz ohne unser hausgemachtes „Blitzlicht“) in eine Entfernung zurück-„schießen“, die von unserer Gegenwart 13.200.000.000 (!) Jahre entfernt ist. Doch halt, ganz falsch, nicht Jahre, sondern Lichtjahre!
Um das richtig zu bewerten, sollte der geneigte Leser nur eine einfache Wahrheit wissen: Ein Lichtjahr ist eine Entfernung von nicht ganz 10 Billionen Kilometern. Hä??
Ja, wenn man die Entfernung von 13.200.000.000 Lichtjahren in die uns geläufige Skala von Kilometern schreiben wollte, müsste man noch Billionen anfügen. Ich erspare es uns, die Zahlenkette aufzuschreiben. Nur so viel:
Es ist einfach un-vor-stell-bar w e i t... Eigentlich: Es ist ein Blick in die Geschichte dessen, was wir Weltall nennen: Wir sind davon ein nur klitzekleiner Teil und jeder von uns nicht einmal im Weltallmaßstab ein Atom.

Man muss kein Spekulant und auch kein „Himmelsforscher“ sein, um vorherzusagen, dass auf der künftigen Suche hochwahrscheinlich immer ferner liegende „Tiefen“ entdeckt werden, die uns nicht klüger, sondern vermutlich immer ratloser machen. Manche Menschen könnten die Einsichten, die Erkenntnisse tief erschüttern, weil dabei vermutlich eine Reihe von Sinnfragen auftreten.

Es wird nicht einfacher für unsere Spezies, mit ihrer eigentlichen, allerdings nur mutmaßlichen Bedeutungslosigkeit klar zu kommen.
Was machen wir für ein Gewese um unser bisschen Existenz...
Mittwoch, 26. September 2012
© Karl Wilhelm Goebel

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