Freitag, 10. August 2012
„Gebildete Kunden/Leser“
Diskussion:

Während in meiner Jugendzeit etwa 3 % der Schüler ihre „Bildungsreife“ durch Ableisten des Abiturs nachwiesen, sind es zwischenzeitlich mehr als 30 % des Nachwuchses.

Bereits ohne „PISA“, dem „pseudowissenschaftlichen Rankingmonster“ (Thomas Wieczorek in „Die rebellische Republik“, Sept. 2011, Knaur), ist klar, dass weder die Intelligenz noch die Bildung ein sprunghaftes, mutierendes Wachstum verzeichnen…
Will man aber, ohne umfassende Studien in Auftrag zu geben, weil schlicht die Mittel fehlen, eine Annährung an die Menge jener Menschen finden, von denen die Gemeinschaft glaubt, dass da
Bildung =
Bildungsinteresse=
Kulturverständnis =
Neugier
vorhanden sind, so kann der „kleine Forscher“ auf ein paar Daten zurückgreifen und diese in einem anderen Zusammenhang betrachten:
• Bücher werden zu Tausenden veröffentlicht.
• Zeitungen in Riesenauflagen gedruckt.
• BILD hat eine „Mörderauflage“

Widmen wir uns aber einmal den Relationen, die für bestimmte Medien gelten, so lesen wir über DIE ZEIT zum Beispiel, dass ihre Auflage bei ca. 500 Ts. wöchentlich liegt. Grandios, könnte man glauben.
Die Zahl der Haushalte in DE betrug zuletzt 39,77 Mio.

Aussage:

• nur 1,25 % der HH bekommen DIE ZEIT oder:
• in (nur) jedem 80. Haushalt findet sich ein Exemplar.
• Dieses wird nicht immer und nicht komplett von Seite 1 bis last Site gelesen.

Hypothese:

DE brauchte in den vergangenen Jahrzehnten nur etwas besser ausgebildete „Verrichtungsgehilfen“, weil die nachgefragten Dienstleistungen höhere Anforderungen stellten.
Die aktuelle Datenlage spricht aber - natürlich argumentativ angreifbar! - dafür, dass sich im Sektor „Bildung“ wenig bis nichts verändert hat.

Fazit:

Wenn Sie was Anspruchsvolles denken, schreiben, komponieren, bildhaft darstellen oder so, sei auf die Verbreitungsquote DIE ZEIT verwiesen:
Nur jeder 80. ist ihr Mann, ihre Frau!
Geht doch.

Freitag, 10. August 2012
© Karl Wilhelm Goebel

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