Donnerstag, 1. August 2013
Tempo 30 innerorts?
Die deutsche Straßenverkehrsordnung unterscheidet Fahrten nach innerorts und außerhalb geschlossener Ortschaften. Es gibt Ausnahmen, die - wie so oft im Lande - einen riesigen Verwaltungsaufwand hier mit Produktion von Schildern für den inzwischen spöttisch so genannten "Schilderwald" erfordern.
Es wäre einfacher, die Verordnung lautete, dass in allen Orten nur max. 30 km/h zu fahren wäre...und es bedürfte außer dem Ortschild keiner weiteren Zeichen mehr...
Denn, wer heute verantwortungsbewusst fährt, kommt bei der inzwischen gegebenen, hohen Fahrzeugdichte ohnehin kaum auf eine höhere Geschwindigkeit...
Im selben Zug wäre die Geschwindigkeit auf Landstraßen und BABs auf 100 km/h festzulegen.
Das Leben kann so einfach sein. Wenn nur die Automobilverbände es wollten...(Nicht dass die Einfluss nähmen, nein...)
01. August 2013
(c) Karl Wilhelm Goebel

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Subjektiv: Eigene Meinung/Fernsehen/Anke Engelke
Selten bietet das deutsche Fernsehen Gründe für ein Lob, weil vielleicht eine Kulturleistung oder etwas Neues oder Anderes gesendet wurde.
Anke Engelke aber bot mit ihrer neuen Sendung im WDR: „Anke hat Zeit“ allen Grund zum Hören, Sehen und Dranbleiben…!
Wer sich eine wirkliche Freude gönnen möchte:

„Heute Abend (1. August) sendet Einsfestival eine Wiederholung um 22.00 Uhr. Außerdem können Sie die komplette Sendung noch bis zum 26. August 2013 auf der Website

http://ankehatzeit.wdr.de

oder in der Mediathek des WDR anschauen; nach diesem Zeitpunkt zumindest noch in Auszügen weitere elf Monate lang…“
1.8.13
(c) Karl Wilhelm Goebel

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Mittwoch, 31. Juli 2013
Von wegen: Die Schweizer sind langsam…
Soeben berichtet die schweizerische Initiative „Bedingungsloses Grundeinkommen“, dass sie genügend Stimmen erreicht habe, um über das Thema am 4. Oktober auf Bundesebene in der Hauptstadt Bern abstimmen zu lassen.
Das Ergebnis wird weltweit zumindest diskutiert…
Mittwoch, 31. Juli 2013
© Karl Wilhelm Goebel

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Dienstag, 30. Juli 2013
J. - Dietrich Griemsmann +
Ein großer Künstler verstarb.
Wir trauern.
Karl Wilhelm Goebel

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Samstag, 27. Juli 2013
Seit kurzem: Relationen und unverdauliche, geistige Kost
Unser Leben begleitet Erstaunen. Als Kinder sehen wir uns um und erkunden. Erwachsene entdecken auch, wie Kinder schnell bemerken. Bestimmte Erwachsene bringen es gar zum professionellen Entdecker. Die erhalten Beinamen, welche sie rühmen. Jeder Mensch findet eines Tages, dass die Erde, fälschlich Welt genannt, verdammt groß ist, wenn er erst nach längerer Reise die Nordsee erlebt oder gar schon mal auf Mallorca war. Oder Amerika. Das soll ja unvorstellbar weit sein. Das mutmaßten zunächst und erlebten dann in großen Zahlen selbst vor Jahrhunderten die europäischen Auswanderer. Sie schiffsreisten lange und erbärmlich.

Eines Tages kam der nahe Mond in den Fokus. Ihn kannte man schon, vom Sehen. Jetzt galt es, Näheres zu entdecken. Doch es blieb zunächst nur bei einem bedeutenden Schritt für die Menschheit.

Seither hatte nicht mehr die andere Seite der Erdkugel die höchste Aufmerksamkeit, sondern das Zeitalter fand ganz unerwartet im „Weltraum“ statt. Fortschritt überall, neue Dimensionen.

Bis vor ein paar Tagen, als die NASA von einer vor 15 Jahren gestarteten Kamera ein Foto aus 1.400.000.000 km Entfernung mit einem Abbild unserer Erde hierher übertrug, das in Saturnnähe unter dessen scharf abgebildeten Ringen aufgenommen wurde. Was war darauf zu sehen? Unsere Erde natürlich.

Doch eine Überraschung bahnte sich für die ganze Bevölkerung des Planeten Erde an: Nicht der strahlende, blaue Planet war zu sehen, sondern ein winziger, heller Punkt, gerade einmal in - sagen wir - Stecknadelkopfgröße. Ein Schock.
Allein diese unglaubliche Entfernung, die der moderne Betrachter erahnen kann. Science fiction ade?

Über die riesige Entfernung nur sonst „nichts“. Irgendwo dieser einsame kleine Punkt Erde, neben ihm, wie ein noch kleinerer Kumpel, der Mond. Und auf der Erde Milliarden winkende Ureinwohner...

Beide Himmelskörper sind uns durch die Fotografie vertraut. Wir haben von Erde und Mond ein Bild für uns erzeugt.. Doch was ist, wenn die ganze Erde, die zwei Drittel Ozeane, das eine Drittel Erdoberfläche, mehr als sechs Milliarden Menschen, alle Lebewesen, überhaupt alles, aus der Ferne alles zusammen so bedeutungslos ist, weniger als ein Staubkörnchen?
Die Weisheit des Philosophen, „ich weiß dass ich nichts weiß...“ ist da aber ein äußerst schwaches Mitverständnis.
Was ist mit Gott, was mit Religion, was mit Geschichte, was mit Weltbild? Wie lächerlich ist eine Bildung von Wesen, die, aus der Ferne betrachtet, es nicht einmal mit einem „Atom“ aufzunehmen vermöchten? Was wissen diese Miniminiminiminizwerge von Menschen überhaupt von der Welt, vom Universum, von der Zeit, von dem Raum? Warum und mit welcher wahnsinnigen Hoffnung suchen sie im Weltraum nach Konstruktionsdubletten? Wer glaubt noch an "Kronen der Schöpfung"?

Wir sind im Weltraum, den Anschein hat es, so klein, wie submolekulare Strukturen es für uns heute zu sein scheinen. Das muss man erst einmal „sacken“ lassen und dann ordinär verdauen. Heilige Schöpfung...
Ersten Trost, ja, Trost, suche ich bei Heidegger in „Der Ursprung des Kunstwerkes“, denn ich ahne, unsere Kulturgebäude, unsere Erkenntnisse sind teilweise wilde Fiktionen.
Das menschenzentristische Weltbild mit einem bedeutenden Schöpfer dieser Erde darüber im Glanz der Sonne, im – vor dem neuen Background - lächerlich unbedeutendem - Vatikangebäude zu besichtigen, nein, so war es wirklich nicht.
Aber wie dann?
Unter „Das Ding und das Werk“ gelange ich assoziativ zu dem Bild einer Erdenkugel als (nur noch) ein (klitzekleines) Ding. Eigentlich ist es unfair und von daher unerlaubt, aber Heidegger fordert seine Leser auf, das „Dinghafte des Dinges“ zu erfahren. Und später sagt er „Der Mensch ist kein Ding“, doch das Bild von der winzigkleinen Erde wehrt sich, nach den „eigentlichen Dingen“ zu unterscheiden. Die Aussagen aus seinem Vortrag von 1935 scheinen nicht einmal achtzig Jahre später Trash oder zumindest nachdenkenswert, denn in unserer Vorstellungswelt über das, was wohl die ganze Wahrheit ist, hat sich seit Mitte Juli 2013, als dieses Foto um die Welt ging, so tief greifend und grundlegend Bedeutendes verändert, wie das nur bei seltenen Zäsuren der Fall war.
Es ist gewaltig. Ich bin und bleibe ratlos. Ob die Philosophen aus der Schule des Strukturalismus oder des "Neuen Realismus" überzeugende Ein- und Aussichten finden?
Denn, wir, die Menschen, sind offenbar banale Marginalien auf einer nur sehr, sehr, winzigen Erde. Wir rufen nach Gott, aber der hört unsere Piepsstimmen naturgesetzlich weder gestern, heute, noch morgen. Selbst wenn mit ihr ein Pavarotti singt.
Carpe diem?
Samstag, 27. Juli 2013
© Karl Wilhelm Goebel

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Die bekannte Schriftstellerin Juli Zeh
hat eine Petition eingereicht, deren Inhalt sich mit dem Grundgesetz deckt.
Tausende haben schon unterschrieben...
Hier ist der Link:

http://www.change.org/de/Petitionen/offener-brief-an-bundeskanzlerin-angela-merkel-angemessene-reaktion-auf-die-nsa-affäre?share_id=HuTOMVDKLk&utm_campaign=signature_receipt&utm_medium=email&utm_source=share_petition

Vielen Dank!

Karl Wilhelm Goebel

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Montag, 22. Juli 2013
Naturschön oder kulturschön?
Eine Freundin beklagte sich. Über Männer, deren Nerven immer so bloß lägen, wenn Frauen im Bad oder der Ankleide ein wenig mehr Zeit brauchten, als die meisten Männer. Und dabei sei… - doch der Reihe nach.

Da ist das menschliche Bedürfnis oder auch die soziale Pflicht gegenüber unseren Mitmenschen nach Körperreinigung. Und der Wunsch nach einem selbst definierten Selbstwert. Aber auch das Bedürfnis nach Anerkennung, das einige, vielleicht auch viele, Frauen traditionell über ihre Interpretation des ästhetischen Begriffes von eigener Schönheit erreichen wollen:





Heutzutage ist die Göttin sphärisch, gertenschlank, nicht nur schlank, sie ist durchtrainiert, sportlich, fit, ist stylish, duftet frisch, weniger blumig. Sie ist am ganzen muskulären Körper streichelweich nach dem Auftrag von Pflegegelee oder Pflegecreme und – fast in der Überzahl, also im Mainstream - nach altägyptischer Vorgabe bis auf Augenbrauen, Wimpern und Haupthaar stets frisch „hair free“. Sie trägt zauberhafte Wäsche, bei der am Stoff gespart wird, wo es nur geht, oder sie verzichtet sogar ganz auf jedes textile, lederne oder Kunststofffoliendarunter…
Manche tragen größeren oder dezenten Intimschmuck, und erzählende Körperbilder oder nur kleine Tattoos an pikanten Stellen werden beliebter.

Zum Auftritt zählt aber frühzeitig das Herrichten von Fuß- und Fingernägeln in den angesagten Farben und Formen, die bogenreine Linie über den Augen, die starkfarbige Betonung der Wimpern. Das Lid wird farblich nach Wunsch gestaltet. Make up und Lipgloss zählen zur Ausstattung jeder Lady, die wenigstens optische Fernwirkung erzielen möchte, von den anderen, stets verborgenen Absichten mal ganz zu schweigen.
Kurz und gut:
Eine Frau, die in ihrer Metamorphose zur Göttin ein wenig Eigenzeit verschwendet, hat ernsthafte Eroberungsabsichten, wie ein Feldmarschall, der seine Armeen aufrüstet. Sind Sie das Opfer? Dann sollten sie vorbereitet sein.
Das wussten sie nicht?
Typisch für viele Männer und manche naiven Frauen…
Die Basis einer Frau ist ihre Naturschönheit. Zum Aufstieg in den Göttinnenhimmel bedarf es der Anwendung kultureller Gepflogenheiten. Die Genießer bedanken sich.
© Karl Wilhelm Goebel
Montag, 22. Juli 2013

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Freitag, 5. Juli 2013
Sabine Lisicki vor Tennistriumph
Die Berlinerin wird, wenn sie siegt, zum Publikumsliebling international.
Drücken wir ihr nicht nur die Daumen, sondern die Tennisarme...und erinnern wir uns an
Steffi Graf.

5. 7. 2013
(c) kwg

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Freitag, 28. Juni 2013
Sonntag, 30. Juni 2013: Ab 11 h Steinekengang 13 a.
Keine „Kunst in Bewegung“. Aber feinsinnige Aquarelle von zehn Künstlerinnen…

Unter Anleitung der weit über die städtischen Grenzen hinaus bekannten Künstlerin Heidi Grotwinkel lavierten und lasierten oberflächlich und nass tiefgründig ausgewählte Kursteilnehmerinnen. Der Workshop fand über Wochen statt. Wo?
Im idyllischen, niedersächsischen Bauernhaus der Grotwinkels, das umgeben ist von einem hübschen, bäuerlichen Blumengarten.
Man traf sich im eichenstämmigen Ambiente zum Erproben der Finessen der traditionsreichen Techniken des Malens mit wasserlöslichen und nichtdeckenden Farben. Es entstanden sphärische Werke. Ein Teil davon ist am Sonntag in der Ausstellung zu sehen.
Freuen sie sich über die unterschiedlichen, farbigen Szenen in anmutigem Farbauftrag auf verschiedenen Papierformaten.
Der besondere Aquarell - Reiz liegt für die Malaktiven u. a. darin, dass sich in dieser Technik Fantasie frei ausbreiten kann. Dennoch schimmert der naturalistische Bezug.
Ob sich nach englischem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert auch in Burgwedel aus der noblen Initiative eine „Water Colour Society“ bilden wird? Das Kulturleben in Burgwedel jedenfalls ließe sich dadurch vornehm anreichern...

Gönnen Sie sich zunächst am kommenden Sonntag einen emotionalisierenden Impuls. Heidi Grotwinkel sagt: Herzlich willkommen zur Ausstellung.
Freitag, 28. Juni 2013
© Karl Wilhelm Goebel

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Freitag, 14. Juni 2013
Prof. McAfee (Massachusetts Institute of Technology (MIT):
Alle 27 Jahre halbiert sich die Arbeitsstundenleistung..

Die Initiative „Grundeinkommen“ – hier aus der Schweiz, meldet im neuen Newsletter, dass sich schon über 110.000 Schweizer für die Volksinitiative ( http://bedingungslos.ch ) schriftlich, vom Staate auf Identität überprüft, dafür ausgesprochen haben.

Interessant ist die wissenschaftlich fundierte Darstellung von Professor Andrew McAfee, der sich in seinem Vortrag (auf Englisch) dahingehend äußert, dass sich alle 27 Jahre die benötigte Arbeitsstundenzahl für die Herstellung eines Produkts halbiert. Mit einem Stillstand ist natürlich nicht zu rechnen.
Wir stehen heute lt. McAfee vor einem neuen Maschinenzeitalter, in dem Roboter dem „Menschen noch einmal viel Erwerbsarbeit abnehmen“ werden. Das führt zu einer großen Herausforderung für die Gesellschaften. Um diese zu bewältigen, schlägt der Professor ein garantiertes Mindesteinkommen für Alle vor, wenn er auch noch nicht deckungsgleich beim „Bedingungslosen Grundeinkommen“ angelangt ist.

In Deutschland bemüht sich die Initiative BDG unter http://grundeinkommen.de


Anmerkung:
Wenn uns in DE die „Arbeit ausgeht“ kann das Einkommen nicht mehr das Äquivalent zum Leben für (nicht) „geleistete und (natürlich auch nicht) bezahlte Arbeit für Dritte“ sein.
Soeben erfuhr ich von einem Gartenbaubetrieb, dass sie auf einem weiteren Sportplatz Induktionsschleifen verlegen und der Roboter - Rasenmäher sich dort regelmäßig selbständig "austobt".
Schon vor Jahrzehnten begingen Gewerkschaften den falschen Weg, als sie die Beteiligung ihrer Arbeitermassen am Produktivvermögen ablehnten. Heute lässt dieses Kapital in China arbeiten…

Freitag, 14. Juni 2013
© Karl Wilhelm Goebel

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Samstag, 8. Juni 2013
Nord - Nord - Ost – Hannover: BU/IS/WE – Stadt?
Wer fragt sich heute noch, wie einmal ein Ort entstanden ist?
Meistens steht im Dorf in der alten Mitte eine Kirche, so dass viele Beobachter meinen könnten, zuerst sei eine Kirche dort gewesen und dann habe man drum herum gesiedelt. War das so? Selten. Denn zuerst kamen die Siedler und gründeten „Feuerstellen“. Erst später bekamen sie eine Pfarrstelle mit einem anfänglich kleinen Gotteshaus, das geografisch meistens so angelegt wurde, dass die „Schäflein“ einen etwa gleich langen Weg zur Kirche hatten.
Manchmal wuchs die Bevölkerung um eine Kirche besonders schnell. Der Ort breitete sich aus, stieß an „Pfarrgrenzen“. Dann wurde eingemeindet. Gelegentlich entstand ein Flecken, eine Stadt. Beide Wohnformen waren privilegiert.

Schauen wir uns die heutige Stadt Burgwedel an, so ist die geografische Entwicklung sogar räumlich gut nachvollziehbar. Aber auch die Nachbargemeinden Isernhagen und Wedemark erlebten eine Aufwärtsentwicklung.
Im Westen der drei Kommunen liegt Langenhagen, schon eine Stadt mit ihren insgesamt 52.583 Einwohnern. Die drei Nord – Nord - Ost –Hannover – Kommunen: Burgwedel, Isernhagen und Wedemark haben heute demgegenüber bereits mehr als 72.477 Einwohner!

Wäre es nicht an der Zeit, aus den drei Kommunen eine mittelgroße, finanzkräftige Stadt zu formen, die ihre Möglichkeiten zusammen viel besser wahrnehmen könnte als die einzelnen Kommunen separat? Schon heute sind Verflechtungen vorhanden, und aus vielen Gründen ergäben sich Synergie – Effekte. Die sozialen Schichtungen passen sogar ideal zusammen. Beispiele dafür gibt es genug.
Was meinen Sie?
Samstag, 8. Juni 2013
© Karl Wilhelm Goebel

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Freitag, 31. Mai 2013
Im Land der Hannoveraner oder im Ruhrpott?
Angenommen, der Mensch hätte wirklich eine Wahl und wäre nicht durch Vorfahren, Arbeitsplatz, Partnerwahl oder sonstige Bedingungen an einem bestimmten Ort in Deutschland wohnsitzend...?

Für den Ruhrpott würden sich heute freiwillig nur wenige Menschen entscheiden. Mit fünf Millionen sind es dort auch längst genug. Sie kamen vor 50, 100 oder 150 Jahren wie Gastarbeiter und blieben auch nach der eingestellten Förderung von Kohle ans Tageslicht, selbst nach dem „Aus“ für die Hochöfen.

Die meisten Gemeinden an der Ruhr sind heute pleite. Sie haben ihre Selbständigkeit längst eingebüßt und müssen sich, wie in der freien Wirtschaft in derartigen Fällen ein Konkursverwalter das Sagen hat, von hohen Staatsbediensteten aus der Landeshauptstadt Düsseldorf alles, was Geld kostet, sondergenehmigen lassen.
In der Zeitschrift MERKUR, Ausgabe Juni 2013, ergriff nun Prof. Dr. Claus Leggewie vom Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen das Wort über die sozialen und wirtschaftlichen Hintergründe heute an der Ruhr:

„...Die schiere Größe der Industriekombinate, die absolute Beinfreiheit der CEO, das Dickicht der
Doppelrollen und Multifunktionen, auch der Kulturmangel der Wirtschaftskapitäne (Ausnahmen bestätigen die Regel) und ihr fehlendes Gespür für die Sozialpflichtigkeit von Eigentum passen schon lange nicht mehr in eine moderne demokratische Gesellschaft.“

Er beklagt außerdem das dortige Fehlen von Mittelständlern und die erforderliche Vielseitigkeit der Wirtschaft an der Ruhr. Sie gerate in den „...Teufelskreis aus Deindustrialisierung, Verschuldung und Überalterung...“

In den vergangenen Jahrzehnten, als Kohle und Stahl für gutes Einkommen der Millionen im Ruhrgebiet sorgten, schauten Viele von ihnen spöttisch auf das vermeintlich grüne „Eierland“ um Hannover herab.

Inzwischen haben sich hier z. B kleinere Gemeinden zur prosperienden Mittelstadt Burgwedel zusammengefunden. Und, darauf sind wir Bürger besonders stolz: Über „Kulturmangel“ unserer örtlichen Unternehmer brauchen wir uns nicht zu beklagen. Im Gegenteil. Brauckmann, IKEA, Kind, Rossmann und Steinlen, um nur Einige zu nennen, beweisen gelebtes „Gespür für die Sozialpflichtigkeit von Eigentum“. Der überwiegende Teil ihrer Mitarbeiter würde ihren Burgwedeler Arbeitgeber als Arbeitsstätte weiter empfehlen.
Also, bitte:
Ein schöneres Kompliment können kultivierte Wirtschaftkapitäne eigentlich nicht erwarten. Was uns hier vielleicht noch fehlt, wäre ein überregionales, kulturelles Großereignis, das die herausragende Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Burgwedel mitten im Lande auf elegante Weise in ganz Deutschland publik machte.
Zum Stolz aller Einwohner und den vielen, bei hiesigen Arbeitgebern weltweit Beschäftigten.
Was meinen Sie?
Freitag, 31. Mai 2013
© Karl Wilhelm Goebel

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