Montag, 12. Dezember 2016
Anfänge einer Toten Stadt?
Wohnhäuser unter Verbotsglocke:
Wohnen darf man hier nicht…



Abbildung: Gewerbegebiet II, rot = Wohngebäude, daneben nur Betriebe mit "nicht erheblich störender" Nutzung - typisch für Mischgebiete nach $ 6 BauNVO

Rückblick: Vor mehr als 40 Jahren, als Großburgwedel sehr weit vom international bekannten Wohnort eines jungen Bundespräsidenten mit seiner attraktiven Gattin, hier beheimatet und mit den Kindern an einem der auf „…hof endenden Wege ein kuscheliges Zuhause finden wollten…

Damals waren Gemeindedirektor Heinrich Schönhoff und der Bürgermeister Dr. Carsten Hoppenstedt einer „modernen“ planerischen Ansicht:

Man könne doch mitten in das Gewerbegebiet II ca. 20 Wohn - Musterhäuser vom Feinsten implementieren.

Seit mehr als einem Jahrzehnt ist die Idee von „Wohn-Musterhäusern“ bei den Wohnbauunternehmen längst abgehakt: Einmal wegen der Erkenntnisse nach dem Entropiegesetz, zum anderen, weil die Deutschen kein Haus 1:1 nach Muster - Vorgabe kaufen. Sie haben für ihr Traumhaus, von der Werbung initiiert, endlose Sonderwünsche.

Im Ergebnis: Heute erlauben die Behörden das Errichten eines „Wohn-Musterhaus-Parks“ nur noch in Wohngebieten, um eine vernünftige Wohn - Nachnutzung zu sichern
.
Hier vor Ort ist der juristische Nachfolger der damaligen Gemeinde die Stadt Burgwedel. Sie steht seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vor 20 Wohnhäusern, die modern in der Anmutung und Ausstattung, größtenteils sogar behindertengerecht und dem heutigen Energiestandard mehr als nur entsprechend. Damals fanden sich gewerbliche Nachnutzer. Einziger Nachteil heute: Die Wohnhäuser sind – nur für die Verwaltung! - in einem „falschen Gebiet“ gelegen, in dem man zwar ohne „feinste Nachbarn“ wohnen kann, es aber nicht darf.

Über die aktuelle Nutzungsenteignung (Vermögensverlust von insgesamt mind. ca. 5 Mio.) bilden sich Anfänge einer Toten Stadt mit Schrott-Immobilien. Die (soziale?) Orts-SPD protestiert nicht einmal gg. die Vernichtung von geeigneten Mietwohnungen trotz großer Nachfrage..

Eine Schildbürger-Posse?
Ja.
Und ein Umwelt-Frevel nach wie vor, wenn da ins Rathaus nicht bald ein Umdenken einzieht, zumal sich politisch etwas getan hat.

© Karl Wihelm Goebel

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