Dienstag, 13. Oktober 2015
Sport. Ein notwendiges Gesellschaftsspiel.
Gesamtgesellschaftlich erleben wir einen Wandel. Wir sind mitten hinein katapultiert in eine so genannte Informationsgesellschaft.

Schon seit im Beginn des 19. Jahrhunderts, als die Agrargesellschaft in Europa begann, sich für den Triumphzug der Industriegesellschaft zu verwandeln, wurden die davor üblichen körperlichen Anstrengungen tendenziell für Alle kontinuierlich geringer. Heute beobachten wir, dass die meisten Menschen zwar noch arbeiten. Ihre Körpersilhouette war früher allerdings durch Aufstehen, Beugen, Aufrichten, Drehen, Heben, Gehen viel schlanker und „beweglich“.
Unser Tun heute ist dagegen körperlich sehr stark reduziert. Fast alle Menschen in Europa haben ihre Leistung auf Verrichtungen herabgesetzt, die vorwiegend im Sitzen ausgeübt werden. Der Mensch wurde vom Geher und Läufer – als Jäger in der Savanne – zum hockenden Wesen, wie es uns die Eulen vormachen. Doch die haben einen anderen Stoffwechsel. Wenn wir Menschen nur noch „sitzen“, hat das vielschichtige, unangenehme, Gesundheitsfolgen.

Fakt: Für die Gesunderhaltung seines Körpers braucht der Mensch zwar Energiezufuhr, aber ebenso eine definierte Menge an „Bewegungen“. Sonst stellen sich gesundheitliche Probleme ein. Viele Sportarten versuchen das verbreitete Bewegungsdefizit durch Übungs- und Wettbewerbspraxis auszugleichen. Immerhin. Sportvereine und Fitnesscenter verzeichnen „Zulauf“. Das sind die „Aktiven“ in unserer Gesellschaft, die es vielleicht am wenigsten nötig haben. Appelle verhallen aber wirkungslos bei den Bequemen, die lieber sitzen als laufen, und lieber fahren, als dass sie gehen.

Wir sollten jedoch körperlich was „bewegen“. Unsere Nahrung bietet unserem Stoffwechsel dafür genügend, sehr oft zu viel, Energie. Wir müssen heute nicht mehr aus Not unsere Energieverbrauche auf ein Minimum halten, wie das in Hungerzeiten der Fall war. (Leider!) Unsere Nahrung Ist im Allgemeinen das Gegenteil von knapp.

Die Gewichtszunahme in der Summe der Bevölkerungen spiegelt sichtbar, repräsentativ gemessen hat man das zwar noch nicht, eine Umsetzung an viel zu großer Nahrungszufuhr bei vielen Individuen. Zuviel Nahrung und zu wenig Bewegung: Das macht fett. Und das ist nicht gesund...
Sportschau gucken macht übrigens nicht fit...

© Karl Wilhelm Goebel

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