Sonntag, 25. Oktober 2015
Völkerwanderung 2015
das ist individuelles, total unkomfortables „Reisen“ in eine ungewisse Zukunft. Die erscheint den hiesigen Ankömmlingen bei uns weit hoffnungsvoller als das Weiterleben in der zweiten oder dritten Welt oder schlicht auf Kriegsschauplätzen.

Die Menschheitsgeschichte ist voll von solchen Berichten. Genau betrachtet: So war es schon immer. Denken wir nur an das im Geschichtsunterricht vermittelte Bild vom alten Rom, das den Neid der „Barbaren“ schürte. Oder im 16. und 17. Jahrhundert die Flucht der Hugenotten...Wenn die Menschen, von Not umgeben, ihre „sieben Sachen“ packen und den bisher genutzten Flecken Erde, Heimat genannt, verlassen, um irgendwo, hinter dem Horizont, eine glücklichere Existenz zu erhoffen… Notfalls auch kämpferisch. So wurde meistens nur kurz für die Nachwelt berichtet. Das alte Testament ist voll von solchen Erwähnungen.

Es waren Erzählungen, dürftige Nachrichten, die verzweifelten Menschen Mut machten. Allein sieben Millionen Deutsche wanderten vor nicht langer Zeit mit dem „Schlepper“ Hapag Lloyd unter unwirtlichen, shocking, Reisebedingungen nach Amerika aus. (In Bremen gibt es dazu ein Museum)

Heute zeigt das Internet, aber vor allem Google, ziemlich zuverlässig, wie es in anderen Teilen der Welt zugeht.

Überall – ob reiches oder armes Land – sind die Regierungen aufgerufen, endlich diesen Infostand zur Kenntnis zu nehmen. Das gemeine Volk lässt sich nicht mehr für dumm verkaufen. Google schaut nicht nur in Straßen, sondern auf die privaten Pools. Und schafft ein Bild.

Selbst ein nicht so sehr gebildeter Mensch kann die Unterschiede erkennen. Menschen fragen künftig zum Beispiel, warum ist es bei uns so beschi… und anderenorts so „fun“-tastisch? Dann versuchen wir doch, dahin zu kommen.

Der Tourismus trägt einen großen Teil zur Demo des Wohlstandsgefälles bei. Urlauber sind die realen Botschafter des Reichtums. Wundern sie sich nicht.

© Karl Wilhelm Goebel

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