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Donnerstag, 2. Juni 2016
Die Wiener oder die „österreichische Gesellschaft“ heute
klugschieters, 12:40h
Wegen eines „ganz anderen“ Kanzlers und den Medien - Tumulten um den neuen österreichischen Bundespräsidenten gehen jetzt, ein wenig unerwartet, doch neugierige Blicke nach Südsüdosten in den jahrhundertelangen Residenzstaat deutscher Kaiser.
Die dortigen Meinungsmenschen sind uns fremd, seit wir 1949 per alliierter Anordnung über Westdeutschland das demokratische Banner ausbreiteten und 1989 nach Osten verlängerten.
Der österreichische Historiker Peter Stachel befasst sich aktuell im „Merkur“ mit dem gemeinen Österreicher. Er nennt ihn „parafeudal und höfisch“. Nach Arthur Schnitzler, (1862 – 1931) praktizierender Arzt, Doktor der Medizin und Schriftsteller der Wiener Moderne, lauten die drei „Kennworte“ des Wieners:
I. Wie komm denn i dazu?
II. Es zahlt sich ja net aus!
III. Tun S’ Ihnen nix an!“.
Zu I:
Das Individuum steht vor einem (fiktiven) Kollektiv und antwortet diesem, warum und weshalb es gemeint, gefordert, gesucht sei und weshalb es Reaktion in Rede und/oder Handlung zeigen solle. Der Einzelne, von der (dienenden?) Masse situativ abgesondert, fragt die absondernde Masse nach den Kriterien, aber auch nach der Legitimation für die Auswahl des Fragenden zur „besonderen Person“.
Da identifiziert sich ein Individuum mit dem Kollektiv, der Masse, der Gemeinschaft, als ein anonymer Teil des Ganzen. Seine Individualität wird von ihm selbst nicht beansprucht, sondern sogar bestritten: Ich bin nur ein beliebiges Teil des Ganzen, nicht besonders befähigt und auch nicht als Seiender zu identifizieren. Der einzelne Mensch ist hier nicht nur mit Anderen gleich, sondern sogar identisch, kongruent?
Und das ist ein (moderner)„Wiener“?
Zu II:
Der Satz dokumentiert die psychische Einstellung eines Individuums als einem Pessimisten, für den jedes Glas halb leer ist. Er schaut in die naheliegende Zukunft und kennt schon die spätere Situation (von t0 nach t1), das Ergebnis: Negativ, die Mühe wird umsonst sein. Vermutlich ist das Erfahrung aus einer Summe von willkürlich addierten Ereignissen, die wegen der vorurteiligen Haltung immer gerade so wahrgenommen wird. Die sich selbst bestätigende Prophezeiung, hier ist sie exzellent dokumentiert.
Zu III:
Sprachlich für „Hochdeutsche“ etwas schwierig. Wenn man „ihnen“ durch „sich“ ersetzt, ist es eine Warnung vor der Zukunft, vor drohenden Ereignissen, die kommen werden und schädlich sind. Zukunft ist nicht Vergangenheit und nicht Gegenwart. Bisher kann der Mensch mit einer ihm sicher erscheinenden Wahrscheinlichkeit über Vergangenheit und Gegenwart Aussagen treffen. Nicht jedoch über die Zukunft, außer es kann „so“ oder „so“ oder noch anders kommen. Die verkündete Einstellung ist daher zu weniger als 50 % sicher, also weniger als „halbwahr“. Die Fürsorge gilt mitleidig dem ganzen Gegenüber und dessen möglicher Zukunft.
Zusammenfassend:
Der Wiener ist ein anonymes, pessimistisches und mitleidiges Teilwesen seines (angefügt: nachfeudalen) Kollektivs. Vielleicht gilt das sogar für die gesamte „Schmäh“-gemeinschaft.
Bewundern wir das? W. k. (Wohl kaum.)
© Karl Wilhelm Goebel
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Der ungeklärte Wahnsinn in den Talkshows am Beispiel Maischberger
klugschieters, 09:23h
Wer gestern bis zur späten Stunde Augen und Ohren offenhielt, konnte wieder einmal entdecken, wie wenig Klarheit Moderatoren schaffen.
Da behauptet Prof. Dr. Jörg Meuthen, ein Wirtschaftswissenschaftler und Vorsitzender der AfD, der deutsche Fachkräftemangel in der Zukunft sei ein Märchen, weil die Automatisierung und die Industrie 4. 0. keine weiteren menschlichen Kräfte notwendig machten (Roboterisierung, Digitalisierung, Outsourcing etc.).
Darauf widerspricht die taz – Wirtschaftsredakteurin Ulrike Hermann.
Die vermutlich unterschiedlichen Ansätze bleiben ungeklärt im Raum, denn die Moderatorin versäumt es, zu fragen, welche Hypothesen liegen ihren Aussagen zu Grunde? So oder so, es ist von Bedeutung, welche Prämissen und Gewichte die jeweilige Untersuchung verarbeitet hat.
Der Zuschauer verharrt im Unwissen. Und das bei der ARD, die doch von uns den bezahlten Bildungsauftrag hat…
Talkshows = Quasselbuden?
© Karl Wilhelm Goebel
Da behauptet Prof. Dr. Jörg Meuthen, ein Wirtschaftswissenschaftler und Vorsitzender der AfD, der deutsche Fachkräftemangel in der Zukunft sei ein Märchen, weil die Automatisierung und die Industrie 4. 0. keine weiteren menschlichen Kräfte notwendig machten (Roboterisierung, Digitalisierung, Outsourcing etc.).
Darauf widerspricht die taz – Wirtschaftsredakteurin Ulrike Hermann.
Die vermutlich unterschiedlichen Ansätze bleiben ungeklärt im Raum, denn die Moderatorin versäumt es, zu fragen, welche Hypothesen liegen ihren Aussagen zu Grunde? So oder so, es ist von Bedeutung, welche Prämissen und Gewichte die jeweilige Untersuchung verarbeitet hat.
Der Zuschauer verharrt im Unwissen. Und das bei der ARD, die doch von uns den bezahlten Bildungsauftrag hat…
Talkshows = Quasselbuden?
© Karl Wilhelm Goebel
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Mittwoch, 1. Juni 2016
TV: Wiener Vorstadtweiber im Ersten.
klugschieters, 00:19h
Ja, mein Gott, was für ein entsetzlicher Schmarrn ist das denn. Nein, eher zwei Schmarrn, reicht nicht: Mindestens drei Schmarrn sind das. Auf einmal.
Hübsche Madeln, ja, schon, aber unverständliche, wohl sehr dämliche, Dialoge…
Schalten sie erst gar nicht ein. Nur so erhalten sie sich die Illusion vom Wiener Charme.
© Karl Wilhelm Goebel
Hübsche Madeln, ja, schon, aber unverständliche, wohl sehr dämliche, Dialoge…
Schalten sie erst gar nicht ein. Nur so erhalten sie sich die Illusion vom Wiener Charme.
© Karl Wilhelm Goebel
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Spekulativer Blick auf den künftigen Rat der Stadt
klugschieters, 09:59h
Welche Stimmung vor Ort künftig einzieht, wenn es den beiden, kaum noch: „Volksparteien“, nicht mehr gelingt, wovon auch in Burgwedel mit gewisser Wahrscheinlichkeit auszugehen ist, die Mehrheit einzufahren. Das wird von „Handelsblatt online briefing“ für die Gegenwart in Berlin beschrieben:
„In der Wählerzustimmung sind Union und SPD jetzt erstmals unter die 50-Prozent-Grenze gefallen. Zu Recht. Hatte Kanzlerin Merkel bei Antritt der Großen Koalition noch versprochen, man sei zusammen „um große Aufgaben zu meistern“, regiert jetzt der Frust. Russland-Sanktionen, TTIP-Verhandlungen, Rente und Steuerpolitik: Die Partner der Koalition haben sich nicht mehr viel zu sagen. Es herrscht Lustlosigkeit. Wer Gabriel und Merkel in diesen Tagen beobachtet, könnte denken, in Deutschland sei die Zwangsehe eingeführt.“
Schauen wir einmal über den örtlichen Tellerrand in die Zukunft, was nur eine Spekulation sein kann, wird ziemlich sicher auch der neue, hiesige, Stadtrat mehrheitlich andere „Farben“ aufweisen und so oder so meinungsbunter sein…
© Karl Wilhelm Goebel
„In der Wählerzustimmung sind Union und SPD jetzt erstmals unter die 50-Prozent-Grenze gefallen. Zu Recht. Hatte Kanzlerin Merkel bei Antritt der Großen Koalition noch versprochen, man sei zusammen „um große Aufgaben zu meistern“, regiert jetzt der Frust. Russland-Sanktionen, TTIP-Verhandlungen, Rente und Steuerpolitik: Die Partner der Koalition haben sich nicht mehr viel zu sagen. Es herrscht Lustlosigkeit. Wer Gabriel und Merkel in diesen Tagen beobachtet, könnte denken, in Deutschland sei die Zwangsehe eingeführt.“
Schauen wir einmal über den örtlichen Tellerrand in die Zukunft, was nur eine Spekulation sein kann, wird ziemlich sicher auch der neue, hiesige, Stadtrat mehrheitlich andere „Farben“ aufweisen und so oder so meinungsbunter sein…
© Karl Wilhelm Goebel
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Sonntag, 29. Mai 2016
Die Linke /Sarah /mit Torte in Magdeburg
klugschieters, 09:06h
Unsere Kultur gebietet, eine Torte als Geschenk z. B. für eine Frau horizontal gelagert, in ihrer vom Konditor geschaffenen Form, möglichst unbeschädigt, zu überreichen.
Die deutsche Presse palavert über eine Sensation, weil auf einem Parteitag in Sachsen-Anhalt ein Tortenkäufer die Regel schändlichst missachtete und der, zugegeben, schönen Dame seine Torte nach Slapstick-Manier so ins Gesicht warf, dass sie zu kauen und zu schlucken hatte. Braune Creme im Gesicht einer Roten...
Sonst wusste die Presse politisch nichts zu berichten. Ein Parteitag im neuen Tortenformat war das...
Die detailliert schreibende Presse sollte sich mal fragen, welches ihre Aufgabe ist. Böhmermann - Scherze oder Tortenspektakel oder keine dieser verzichtbaren Entgleisungen?
(c) Karl Wilhelm Goebel
Die deutsche Presse palavert über eine Sensation, weil auf einem Parteitag in Sachsen-Anhalt ein Tortenkäufer die Regel schändlichst missachtete und der, zugegeben, schönen Dame seine Torte nach Slapstick-Manier so ins Gesicht warf, dass sie zu kauen und zu schlucken hatte. Braune Creme im Gesicht einer Roten...
Sonst wusste die Presse politisch nichts zu berichten. Ein Parteitag im neuen Tortenformat war das...
Die detailliert schreibende Presse sollte sich mal fragen, welches ihre Aufgabe ist. Böhmermann - Scherze oder Tortenspektakel oder keine dieser verzichtbaren Entgleisungen?
(c) Karl Wilhelm Goebel
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Dienstag, 24. Mai 2016
Älter werden! Das Berlin – Institut berichtet:
klugschieters, 15:01h
„Vor 100 Jahren lag die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 46,4 und für Frauen bei 52,5 Jahren. Geht man von den derzeitigen Sterblichkeitsverhältnissen aus, kann heute ein neugeborener Junge (durchschnittlich!) mit 78, ein neugeborenes Mädchen mit 83 Jahren rechnen. Somit hat sich die Lebenserwartung in diesem Zeitraum nahezu verdoppelt.“
Als Einflussgrößen auf die positive Entwicklung wurde u.a. das Wissen um die Bedeutung von Sport und körperlicher und geistiger Aktivität erkannt.
In der neuen Sparte für das sportliche Spiel „Pétanque“ auf der Anlage des FC Burgwedel e.V. sind Mitspieler – auch Beginner – mittwochs ab 14 h, freitags ab 17 h und sonntags sowohl um 10 h als auch um 17 h herzlich willkommen.
Wo? Gegenüber vom Freibad. Hinter dem großen Parkplatz ist der Eingang.
© KWG
Als Einflussgrößen auf die positive Entwicklung wurde u.a. das Wissen um die Bedeutung von Sport und körperlicher und geistiger Aktivität erkannt.
In der neuen Sparte für das sportliche Spiel „Pétanque“ auf der Anlage des FC Burgwedel e.V. sind Mitspieler – auch Beginner – mittwochs ab 14 h, freitags ab 17 h und sonntags sowohl um 10 h als auch um 17 h herzlich willkommen.
Wo? Gegenüber vom Freibad. Hinter dem großen Parkplatz ist der Eingang.
© KWG
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Montag, 23. Mai 2016
28. u. 29. Mai 2016 Kunst in Großburgwedel
klugschieters, 21:04h
Der große Burgwedeler Künstler Johann - Dietrich Griemsmann verstarb zwar 2013. Doch können, für Seher erfreulich, bedeutende Werke von ihm am Orte seines Schaffens Auf dem Amtshof 32 besichtigt werden.
Allein deswegen ist der Besuch jede Anreise wert.
In bleibender Erinnerung:
(c) Karl Wilhelm Goebel
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Samstag, 21. Mai 2016
Unsere betulichen Parteienlenker
klugschieters, 19:51h
besprechen gnädig ob sie überhaupt über Grundeinkommen ohne Wenn und Aber diskutieren sollen…
Während die zumeist aufgeklärten Bürger in den 28 Mitgliedsstaaten in Europa längst eine revolutionäre Meinung gefunden haben. Diese erkundeten Meinungsforscher vom Meinungsforschungsinstituts Dalia Research, wie es scheint, zuverlässig:
Hiernach (lt. Spiegel-online) stimmen 68 % der Europäer (!) für ein Bedingungsloses Grundeinkommen und nur 24 % sind dagegen. Das Ergebnis ist, übermorgen in Realität umgesetzt, der Beginn einer kardinalen, gesellschaftlichen, Veränderung.
Angesichts solcher Fakten sollten vor allem die (früheren) Volksparteien versuchen, zu ihm, dem Volk, zurückzufinden. Ein marginales Thema ist das Ganze längst nicht mehr. Überraschend, zugegeben, für Jene, die dem „Gelde“, wie einem Gott, seit der Banknoten - Erfindung, gläubig hinterher laufen…
© Karl Wilhelm Goebel
Während die zumeist aufgeklärten Bürger in den 28 Mitgliedsstaaten in Europa längst eine revolutionäre Meinung gefunden haben. Diese erkundeten Meinungsforscher vom Meinungsforschungsinstituts Dalia Research, wie es scheint, zuverlässig:
Hiernach (lt. Spiegel-online) stimmen 68 % der Europäer (!) für ein Bedingungsloses Grundeinkommen und nur 24 % sind dagegen. Das Ergebnis ist, übermorgen in Realität umgesetzt, der Beginn einer kardinalen, gesellschaftlichen, Veränderung.
Angesichts solcher Fakten sollten vor allem die (früheren) Volksparteien versuchen, zu ihm, dem Volk, zurückzufinden. Ein marginales Thema ist das Ganze längst nicht mehr. Überraschend, zugegeben, für Jene, die dem „Gelde“, wie einem Gott, seit der Banknoten - Erfindung, gläubig hinterher laufen…
© Karl Wilhelm Goebel
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Freitag, 20. Mai 2016
Sind wir: Konsum – Zombies?
klugschieters, 14:55h
Viele von uns sind Mitglieder dieser weltumspannenden Gattung. Wer dazu gehört, weiß es meistens selbst nicht. Deshalb ist die Definition „Geheimbund“ unpassend, denn ihre Mitglieder sind furchtlos in und vor der Öffentlichkeit. Sie leben bequem den Konsumerismus gedankenlos, wirtschaftlich gedeckt von relativ großen Geldausgaben, die ihnen „normal“ erscheinen, weil es fast Alle gleichtun. Verhaltenskonformität bleibt unauffällig. Die Algorithmen bilden anonyme Fremde für Untergruppen nach Vorlieben, Ablehnungen, Häufungen oder anderen Unterscheidungen.
Gestern im Vorstadtbus saß in meiner Nähe eine Frau mittleren Alters, die in ihrer nach oben offenen linken Hand eines dieser schwarzen Geräte liebevoll schützend, wie eine heilige Kostbarkeit, bewahrte. Mein Hirnspeicher baute plötzlich ein assoziiertes Vergleichsbild aus meiner Kindheit auf. Von einem ledergebundenen, handlichen Gesangbuch in Schwarz, Dünndruck mit Goldschnitt in vornehmer Frauenhand. Das signifikante Zeichen einer frommen oder frömmelnden Frau in einer gläubigen, - damals noch - christlichen, zumeist unkritischen Mehrheitsgesellschaft. Im Grundgesetz lasen wir, lang ist es her, von „Religionsfreiheit“, doch niemand kam auf die Idee, es könnten irgendwann realiter auch andere Glaubensgemeinschaften (außer den Juden) damit gemeint sein. Die soziale Norm war, je nach Landstrich: katholisch oder evangelisch.
Die Menschheit, zumindest die europäische Bevölkerung, kennt in besonderen Lebenssituationen den unbewusst-spontanen, dramatischen Kollektiv - „Ausruf“ von „…oh…mein Gott!“!
Das ist, zumindest, eine Art von Dokument für das uns allen religiös Gemeinsame! Eine kollektive Prägung, Grundlage der Kultur, kaum bis nicht zu hinterfragen.
Wenn das so ist, wäre das moderne Handy eine Art von Tool zu „Höherem“, inklusive der Geneigtheit zu Gott, irgendeinem höheren, nicht Greifbaren, dessen ungeachtet anbetungswürdigem Wesen. In diesem Fall muss vom aufgeklärten Menschen dringend kritische Vernunft zu Rate gezogen werden.
Da kommt das Lebenshilfe - Werk des Prof. Dr. Harald Welzer vom KWI, „Die smarte Diktatur“ mit seiner Hypothese von der gesichtsgewandelten, modernen Diktatur des Konsums gerade recht. Denn anders als die gewohnte politische Diktatur verwendet die Konsumdiktatur keine Gewalt, keinen Terror, keinen Zwang, weil Gesinnungswäsche schon in der Psyche ansetzt und den Willen der Menschen vor oder in seinem Entstehen zur Beliebigkeit umformt. Privatheit wird allgegenwärtiger Überwachung geopfert. Die Kommerzialisierung ist beinahe komplett, und die um sich greifende Umweltzerstörung erfährt Gleichgültigkeit, wie der Wechsel von Ebbe und Flut oder die Erscheinung von Tag und Nacht.
Ist unsere Ökonomie in Wahrheit asozial? Möglich ist das, denn unser Konsumglaube vermeidet den klaren Blick. Wir müssten Vieles hinterfragen. Die Medien überziehen alles mit einem teuflischen Schleier von gefährlicher Harmlosigkeit.
© Karl Wilhelm Goebel
Gestern im Vorstadtbus saß in meiner Nähe eine Frau mittleren Alters, die in ihrer nach oben offenen linken Hand eines dieser schwarzen Geräte liebevoll schützend, wie eine heilige Kostbarkeit, bewahrte. Mein Hirnspeicher baute plötzlich ein assoziiertes Vergleichsbild aus meiner Kindheit auf. Von einem ledergebundenen, handlichen Gesangbuch in Schwarz, Dünndruck mit Goldschnitt in vornehmer Frauenhand. Das signifikante Zeichen einer frommen oder frömmelnden Frau in einer gläubigen, - damals noch - christlichen, zumeist unkritischen Mehrheitsgesellschaft. Im Grundgesetz lasen wir, lang ist es her, von „Religionsfreiheit“, doch niemand kam auf die Idee, es könnten irgendwann realiter auch andere Glaubensgemeinschaften (außer den Juden) damit gemeint sein. Die soziale Norm war, je nach Landstrich: katholisch oder evangelisch.
Die Menschheit, zumindest die europäische Bevölkerung, kennt in besonderen Lebenssituationen den unbewusst-spontanen, dramatischen Kollektiv - „Ausruf“ von „…oh…mein Gott!“!
Das ist, zumindest, eine Art von Dokument für das uns allen religiös Gemeinsame! Eine kollektive Prägung, Grundlage der Kultur, kaum bis nicht zu hinterfragen.
Wenn das so ist, wäre das moderne Handy eine Art von Tool zu „Höherem“, inklusive der Geneigtheit zu Gott, irgendeinem höheren, nicht Greifbaren, dessen ungeachtet anbetungswürdigem Wesen. In diesem Fall muss vom aufgeklärten Menschen dringend kritische Vernunft zu Rate gezogen werden.
Da kommt das Lebenshilfe - Werk des Prof. Dr. Harald Welzer vom KWI, „Die smarte Diktatur“ mit seiner Hypothese von der gesichtsgewandelten, modernen Diktatur des Konsums gerade recht. Denn anders als die gewohnte politische Diktatur verwendet die Konsumdiktatur keine Gewalt, keinen Terror, keinen Zwang, weil Gesinnungswäsche schon in der Psyche ansetzt und den Willen der Menschen vor oder in seinem Entstehen zur Beliebigkeit umformt. Privatheit wird allgegenwärtiger Überwachung geopfert. Die Kommerzialisierung ist beinahe komplett, und die um sich greifende Umweltzerstörung erfährt Gleichgültigkeit, wie der Wechsel von Ebbe und Flut oder die Erscheinung von Tag und Nacht.
Ist unsere Ökonomie in Wahrheit asozial? Möglich ist das, denn unser Konsumglaube vermeidet den klaren Blick. Wir müssten Vieles hinterfragen. Die Medien überziehen alles mit einem teuflischen Schleier von gefährlicher Harmlosigkeit.
© Karl Wilhelm Goebel
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Mittwoch, 18. Mai 2016
Christian Kern, Kanzler in Österreich
klugschieters, 11:42h
Der neue Österreichische Kanzler, Christian Kern, 50, früher Top Manager der österreichischen Bahn, sprach vor seiner Vereidigung, nicht, wie auch in Deutschland üblich geworden, nur in Belanglosigkeiten sondern deutlich von
• Inhaltslosigkeit der bisherigen Politik,
• einer peinlichen Floskelkultur,
• einem Schauspiel der Zukunftsvergessenheit und einem
• baldigen, endgültigen, Aufprall.
So könnte ein neuer deutscher Kanzler auch in Berlin eine Antrittsrede vor gelangweilten Hörern halten.
Wenn das folgende, appellierende Verb nicht von einer Religionsgemeinschaft „besetzt“ wäre, würde man den Deutschen zurufen müssen: „Erwachet!“
Ob das naive, total amerikanisierte, Konsumvolk eine kritische Rede zu deuten wüsste?
© Karl Wilhelm Goebel
• Inhaltslosigkeit der bisherigen Politik,
• einer peinlichen Floskelkultur,
• einem Schauspiel der Zukunftsvergessenheit und einem
• baldigen, endgültigen, Aufprall.
So könnte ein neuer deutscher Kanzler auch in Berlin eine Antrittsrede vor gelangweilten Hörern halten.
Wenn das folgende, appellierende Verb nicht von einer Religionsgemeinschaft „besetzt“ wäre, würde man den Deutschen zurufen müssen: „Erwachet!“
Ob das naive, total amerikanisierte, Konsumvolk eine kritische Rede zu deuten wüsste?
© Karl Wilhelm Goebel
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Montag, 16. Mai 2016
Grundeinkommen in der Schweiz
klugschieters, 20:49h
Die dortige Bürgerinitiative verwirklichte die Idee von der großen Frage auf dem größten Plakat. Das gelang ihr vor ein paar Tagen in Genf/CH mit weltweiter Resonanz.
Wenn man die Übersetzung frei und pointiert vornimmt, dann lautet die spektakuläre Frage, würden Sie ihren (langweiligen, ätzenden, unwürdigen) bisherigen 8 to 5 - Job weitermachen, wenn ihr Einkommen bereits gesichert wäre?
Meine Vermutung: Eine größere Zahl würde vielleicht weniger Zeit einsetzen oder einem anderen Tun den Vorzug geben.
(c) KWG
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Sonntag, 15. Mai 2016
Song Contest 2016 – die internationale Mega - Klatsche
klugschieters, 03:06h
Die Fachjury aus allen Ländern hat den deutschen „Songfachleuten“ totale Inkompetenz ins Fachbuch geschrieben. Das erbärmliche Mitleidspünktchen aus der Schlagerküche machte „den Kohl nicht fett“. Geht es nach dem penetrant erklärenden Peter Urban, dann hat A die Punkte vom (guten) Nachbarn bekommen, B, weil da alte Verbindungen existierten oder C weil die Zugehörigkeit zur Sprachfamilie das Voting nahe legte. Schwachsinn.
Urban hätte sagen sollen: Die Verantwortlichen haben dem internationalen Publikum ein Schrottprodukt präsentiert. Dafür wurden sie überdeutlich abgewatscht. Bleibt demnächst zu Hause.
Um Jamie – Lee kann es einem Leid tun.
© Karl Wilhelm Goebel
Urban hätte sagen sollen: Die Verantwortlichen haben dem internationalen Publikum ein Schrottprodukt präsentiert. Dafür wurden sie überdeutlich abgewatscht. Bleibt demnächst zu Hause.
Um Jamie – Lee kann es einem Leid tun.
© Karl Wilhelm Goebel
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