Mittwoch, 7. November 2012
Noch einmal: Mahnmal in Burgwedel
Ob es angesichts der die Welt beeindruckenden Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker vom 8. Mai 1985, als er, für alle Deutschen, den 8. Mai 1945 bekennerisch zum „Tag der Befreiung vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ bezeichnete, noch zusätzlich in jeder kleineren Stadt eines eigenen Denkmals bedurfte, ist eine nicht unberechtigte Frage. Die ist in Burgwedel seinerzeit jedoch zu Gunsten eines Bauwerkes entschieden worden. Viele Bürger haben die Diskussionen darüber mit Anerkennung, zum Teil mit Unverständnis, zum Teil mit Missmut verfolgt.

Es gab vor allem einen engagierten Sozialdemokraten, den seine Partei nicht etwa achtungsvoll hervorhob, wie jetzt der Ministerpräsident McAllister (CDU), wenn er die gefundene Lösung lobt, sondern auf eine undankbare, wenig ehrenhafte Weise begann, ihn, vor der Wahl bei der Listung, schlichtweg zu „übersehen“…
Wir zitieren mit dem gewollten Ergebnis einer kleinen, nachträglichen Ehrung des Gewerkschaftlers und Politikers Rudi Gutte aus der HAZ vom 2. Dezember 2012:

„In Großburgwedel, so heißt es in dem Aufruf (McAllister, CDU) , sei es „erstmals gelungen, alle Toten des Ortes in die Erinnerung einzubeziehen, ohne unangenehme Seiten der Heimatgeschichte im Nationalsozialismus zu verschweigen, zu verdrängen oder zu rechtfertigen, sondern sich den Fakten zu stellen“. Dazu gehöre viel Mut - „auch wenn viele Fragen zu den Opfern offen bleiben und vielleicht auch dauerhaft bleiben werden“.

Wenige Worte sind manchmal mehr...

Mittwoch, 7. November 2012
© Karl Wilhelm Goebel

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