Mittwoch, 11. September 2013
Internet – „…das muss ich mir nicht mehr antun…“
Wirklich nicht?

In Firmen, in denen noch die mit Silberhaaren das Sagen haben, wird der Trend „E-Mail“ contra Briefpost gerne bagatellisiert. Das ist verhängnisvoll, denn es gehört nicht sehr viel Prognosefähigkeit dazu, Folgendes vorherzusagen:

1. Zweidimensional darstellbare Nachrichten sind künftig ausschließlich Sache der elektronischen Medien. Also alle Briefe, Karten etc, entfallen, die „Post“ ist out!
2. Dreidimensionale Sendungen mit umfangreichen Botschaften („dicke Briefe“, Dokumente, Sonstiges etc.) werden teuer von einem der künftigen Unternehmen aus dem heutigen Bereich „Paketpost“ zugestellt.

In dieser Zukunft muss sich jeder europäische Mensch, jede Firma, jede Organisation zurechtfinden und zwangsläufig vernetzen.
Gravierende Einschnitte von dieser Dimension gab es schon einmal, als ein Herr Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert eine Druckmaschine erfand und arbeiten ließ. Tausende von schön schreibenden Mönchen wurden ihrer Jahrhunderte alten Kunst beraubt…
Oder als die Schreibmaschine um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert den Beruf des „Schreibers“ in den Kontoren überflüssig machte…Es folgten ihm „Stenotypistinnen“. Der „Schreiber“ blieb als „Schriftführer“ nur in den Vereinen oder als „Schreiber“ bei Gericht oder, sehr selten, als ein sehr schnell schreibender „Stenograf im Parlament“ erhalten.



Heute und morgen entfallen die zum Teil kostbaren Briefpapiere, sogenannte Kuverts. Briefmarken, Traditionspost und Drucke der verschiedensten Art. Weniger Bäume müssen in die Papiermühlen, Altpapiermengen schrumpfen… Zur Erholung der Umwelt.
Um den Umfang der Veränderung zu würdigen, ließen ARD und ZDF eine online – Studie 2013 erstellen. Hier ein paar Fakten:
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Aus der ARD/ZDF online Studie 2013:

„…77,2 Prozent der Erwachsenen ab 14 Jahren in Deutschland sind online (2012: 75,9%). Damit steigt die Zahl der Internetnutzer moderat von 53,4 Millionen auf 54,2 Millionen Menschen. Für das Wachstum ist ausschließlich die Generation der „Silver Surfer“ (ab 50 Jahren) verantwortlich. Den größten „Sprung“ vom Offliner zum Onliner machen 2013 die Über-70-Jährigen: von 20,1 Prozent (2012) auf 30,4 Prozent (2013). Bei den 50- bis 59-Jährigen steigt die Internetverbreitung um 6 Prozentpunkte auf 82,7 Prozent, bei den Über-60-Jährigen um 3 Prozentpunkte auf 42,9 Prozent…“
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Mittwoch, 11. September 2013
© Karl Wilhelm Goebel

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