Mittwoch, 15. Mai 2013
Rührige Stiftung Warentest: Testurteile gegen „Gebühren“- Abzocke?
In unserer von Werbung überfluteten Welt war die einzige, weitgehend objektive Info über Produkte oder Dienstleistungen das briefmarkengroße Viereck von der Stiftung Warentest. Vielleicht auch noch die Kennzeichnung von der Ökostiftung. Sie bilden das rettende Leuchtfeuer in einem Meer von komponierten Farben und (z. T. unsinnigen) Wörtern, die nur darauf angelegt sind, den potenziellen Interessenten so zu verunsichern, dass er ungeduldig geworden, dann doch zugreift…
Gerne mal nach einem Ziegenkäse, obwohl das Milchprodukt überwiegend von einer Kuh stammt, oder eine Kalbsleberwurst enthält Schweinefleisch, mal gar nicht zu reden von der Fleischbeimischung, von einem Pferd: gar nicht schlecht, denn das Pferd ist bekanntlich ein Pflanzenfresser... Allerdings wurde uns dessen Fleischgenuss von Papst Gregor V. schon 732 n. C. verboten!!! Skandal. Skandal.

Jetzt hat die Stiftung Warentest für sich ein neues Geschäftsmodell ausbaldowert, wonach jeder Urteils – Nutzer, i. d. R. sind das Fabriken, einen Vertrag mit Verfallbedingungen unterzeichnen muss. Die Begründungen für die Änderung sind nicht ganz überzeugend. Die neuen Markenurteile gelten in jedem Einzelfall jeweils nur für zwei Jahre. Dafür wird eine Zahlung fällig. Denn, so Stiftung Warentest, teilweise wären heute noch Beurteilungen in der Nutzung, obwohl sich am Markt schon eine Menge geändert hätte.

Nun glauben wir einmal, dass hier der Verbraucher seinen Nutzen zieht. Er sollte aber auch wissen:
Im Produktpreis sind neben den oftmals geringen Warenkosten die Kosten für die z. T. massive Verbraucherwerbung und natürlich auch die Lizenzgebühr für die Stiftung enthalten.
Um sich selbst ein Bild von der Wirtschaft zu machen empfiehlt sich eine Umrechung des – z. B. -

Mineralwasserpreises für z. B. eine 0,7 L – Flasche nach folgender Formel:

Konsumenten - Preis des Wassers in € / 0,7 x 1000 = m³ - Preis, und jetzt vergleichen sie den Preis mal mit dem, den sie von ihrem Wasserwerk kennen...
Wow.
Ob Mineralwasser in Flaschen unverschämt teuer ist? Ja, klar, und wie! Mehr als das Zweihundertfache.(!!!) Das muss man sich leisten können...
Doch etwas Mitleid ist angebracht: Die Mineralwasser- Abfüller mussten damals das tiefe Loch graben, eine Pumpe erwerben, eine Abfüllstation errichten, Finessen wie Zusätze vorsehen, in gesäuberte Flaschen abfüllen, Werbung wie verrückt betreiben und über die Stufen des Handels bis zu uns vor Ort die Flaschen bringen... Das kostet…Und dann noch das Leergut...

In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wird uns die flaschenweise Wasserlieferung als „Wohlstand“ zugerechnet. In Afrika, Wasser vom Brunnen in den Kochtopf, da gäbe es nichts zu rechnen. So funktioniert kapitalistische Wohlstandsrechnung. Also geht es uns gut.
Merkwürdig?
Schon. Aber systembedingt.
© Karl Wilhelm Goebel
Mittwoch, 15. Mai 2013

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16.5.2013:
Eine berechtigte Frage.
Nein, lange trinken wir kein Mineralwasser mehr. Eigentlich ist die übermäßige Mineralienzufuhr ja auch ziemlich ungesund.
Abgesehen mal davon gibt es kaum ein Land, das so gute Leitungswasserqualität vorzuweisen hat, wie Deutschland.
Also, gerne Leitungswasser und wie mein Test es bewies, muss man nicht mal auf den prickelnden Genuss verzichten.

http://emilundiegrossenschwestern.blogspot.de/2013/05/ganz-schon-prickelnd.html

Viele Grüße, Éva Csomós

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