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Donnerstag, 14. Juni 2012
Eigenwillig: Notdurft in Burgwedel, der Stadt
klugschieters, 19:11h
Burgwedel ist eine kleine Stadt im Speckgürtel der Landeshauptstadt Hannover. Während „Stadt“ sonst eine hohe Wohnverdichtung und allerlei Problemstellungen diverser Art aufweist, rühmt sich Burgwedel mit dem am ehesten verstädterten „Großburgwedel“, dem zentralen Ortsteil, insgesamt Prominentenvorort von Hannover zu sein.
Das mag der Besucher gerne glauben, denn gestylte Häuser in anmutigen Gärten, sind hier häufig. Sie dürfen auch schon mal (scheinbar) eigenwillig gestaltet sein, wie das des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff. Aber, der gebackene Charme von gelben bis rotbraunen Ziegeln ist für diese Landschaft historisch kennzeichnend, wie auch die Fachwerke mit ihren geometrischen Grundmustern.
Die Straßen sind wie die Avenuen in Metropolen vollständig und nicht immer notwendig gepflastert, zeitkritisch: „versiegelt“. Da wächst kein Kräutchen mehr, von Nichtnaturkennern immer noch „Unkraut“ genannt. Auf den Straßen ist der „Kampf gegen die Natur“ gewonnen. Auch Burgwedel ist autogerecht, mit Ausnahme der Plätzchen für das geliebte Gefährt der Deutschen, dem Automobil: Parkplätze schon überall und doch immer noch nicht genug!
Alles wirkt, so nennt es der Städter: Gepflegt.
Die Zeiten, als die Bevölkerung während des Schützenfestes hinter dem Zelt im nahen Wäldchen das verdaute Essen und die großen Mengen an zugeführten Flüssigkeiten verbrachten, sind vorbei, seit es Dixiklos zu einem Must be bei jeder öffentlichen Veranstaltung geschafft haben. Schließlich fordert das heute jede Ordnungsbehörde. Gut so.
Andere Maßstäbe gelten in der kleinen Stadt Burgwedel nur für den öffentlichern Raum, wenn kein Veranstalter das Problem lösen muss, wenn also z. B. kein Zirkus, kein Musikveranstalter, keine Marktbeschicker verantwortlich zu machen sind…Aha!
An ganz normalen Tagen sollen laut Sparbeschluss die örtlichen „Geschäftsleute“, „notdürftig“ helfen.
Wenn allerdings am Samstag – Nachmittag, sonntags sogar ganztags, weder den Bürgern noch den (ungeliebten?) Besuchern der Stadt geholfen werden soll, gibt es ein großes Problem.
Es ist wie früher:
Die Orts-Sassen benutzen ihre eigene Toiletten und:
Was hat hier ein Nichteinheimischer zu suchen?
Soll er doch bleiben, wo er her kommt. Dort wird er schon einen „Donnerbalken“ (alter Militärausdruck) finden.
Schließlich ist Burgwedel kein freundlicher Touristenort, es sei denn, man nimmt die paar Tage für ein bis zwei Busse Nordfranzosen aus Domfront als Beleg für Fremdenfreundlichkeit…
Wer sich allerdings vor lauter Freude über den „Domfrontplatz“, der eigentlich keiner ist, in die Hose macht, hat selbst Schuld. Ein „Häuschen“ findet er dort nicht. Wohl aber ein unstädtisches Bauwerk eines Stromoligarchen mitten im prominenten Wege…Zur Erbauung? Nö. Nur so.
Also: Städtische Ratsherren und Ratsdamen, beratet nicht länger, sondern verabschiedet endlich.
Es wird Zeit.
Mit ein wenig Altpapier, das an dieser oder jener Ecke herumflattert, ist es nicht getan.
Bedürfnisse dieser Art können bekanntlich nicht lange warten. Das wisst Ihr doch selbst.
Donnerstag, 14. Juni 2012
© Karl Wilhelm Goebel
Das mag der Besucher gerne glauben, denn gestylte Häuser in anmutigen Gärten, sind hier häufig. Sie dürfen auch schon mal (scheinbar) eigenwillig gestaltet sein, wie das des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff. Aber, der gebackene Charme von gelben bis rotbraunen Ziegeln ist für diese Landschaft historisch kennzeichnend, wie auch die Fachwerke mit ihren geometrischen Grundmustern.
Die Straßen sind wie die Avenuen in Metropolen vollständig und nicht immer notwendig gepflastert, zeitkritisch: „versiegelt“. Da wächst kein Kräutchen mehr, von Nichtnaturkennern immer noch „Unkraut“ genannt. Auf den Straßen ist der „Kampf gegen die Natur“ gewonnen. Auch Burgwedel ist autogerecht, mit Ausnahme der Plätzchen für das geliebte Gefährt der Deutschen, dem Automobil: Parkplätze schon überall und doch immer noch nicht genug!
Alles wirkt, so nennt es der Städter: Gepflegt.
Die Zeiten, als die Bevölkerung während des Schützenfestes hinter dem Zelt im nahen Wäldchen das verdaute Essen und die großen Mengen an zugeführten Flüssigkeiten verbrachten, sind vorbei, seit es Dixiklos zu einem Must be bei jeder öffentlichen Veranstaltung geschafft haben. Schließlich fordert das heute jede Ordnungsbehörde. Gut so.
Andere Maßstäbe gelten in der kleinen Stadt Burgwedel nur für den öffentlichern Raum, wenn kein Veranstalter das Problem lösen muss, wenn also z. B. kein Zirkus, kein Musikveranstalter, keine Marktbeschicker verantwortlich zu machen sind…Aha!
An ganz normalen Tagen sollen laut Sparbeschluss die örtlichen „Geschäftsleute“, „notdürftig“ helfen.
Wenn allerdings am Samstag – Nachmittag, sonntags sogar ganztags, weder den Bürgern noch den (ungeliebten?) Besuchern der Stadt geholfen werden soll, gibt es ein großes Problem.
Es ist wie früher:
Die Orts-Sassen benutzen ihre eigene Toiletten und:
Was hat hier ein Nichteinheimischer zu suchen?
Soll er doch bleiben, wo er her kommt. Dort wird er schon einen „Donnerbalken“ (alter Militärausdruck) finden.
Schließlich ist Burgwedel kein freundlicher Touristenort, es sei denn, man nimmt die paar Tage für ein bis zwei Busse Nordfranzosen aus Domfront als Beleg für Fremdenfreundlichkeit…
Wer sich allerdings vor lauter Freude über den „Domfrontplatz“, der eigentlich keiner ist, in die Hose macht, hat selbst Schuld. Ein „Häuschen“ findet er dort nicht. Wohl aber ein unstädtisches Bauwerk eines Stromoligarchen mitten im prominenten Wege…Zur Erbauung? Nö. Nur so.
Also: Städtische Ratsherren und Ratsdamen, beratet nicht länger, sondern verabschiedet endlich.
Es wird Zeit.
Mit ein wenig Altpapier, das an dieser oder jener Ecke herumflattert, ist es nicht getan.
Bedürfnisse dieser Art können bekanntlich nicht lange warten. Das wisst Ihr doch selbst.
Donnerstag, 14. Juni 2012
© Karl Wilhelm Goebel
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