Montag, 1. Februar 2016
Beispiel von heute aus unserer Gegenwartskultur vs. Nahostkultur


bonprix - Versand

Als Angebot eines Moden - Versandhändlers ging mir diese Seite zu. Hier bietet ein sympathisches Model, wie wir meinen harmlos, in der Rolle einer idealen, „typischen“ deutschen/nordeuropäischen Frau (aus Schweden, vielleicht, aus DE?) (aha: Wunschziel!) textile Ware an, was für uns aus den sie umgebenden Angebotspreisen abzulesen ist. Es geht um Mode. Um sonst nichts, wissen wir.

Die Frau ist leicht (nur „Schlupf“ - Hose ohne Schlüpfer (mal eben rein und raus) plus Oberteil) bekleidet. Das Model spaziert, von schlanker Figur, auf High heels in diesem Aufzug auf der Straße. Sie ist natürlich nicht „verhüllt“, wird weder begleitet von einer „Anstandsperson“, ist sogar mit einer Kamera (wie ein Jäger) ausgestattet. Wir wissen, das ist als Illustration für ihren Lifestyle gedacht. Die (meisten) deutschen Männer empfinden Empathie. Sie sehen eine Schöne, erkennen ihr Alter, mutmaßen ihre Bildung, ahnen von Herkunft, registrieren Mainstream - Geschmack und fragen sich: Adäquat oder einfach nicht, so oder so.

Was macht ein wenig gebildeter, junger, Mann aus einer nahöstlichen, nichtwestlichen, Kultur? Er sieht, er staunt, er wendet sich ab, weil ihm das „Wasser im Munde“ zusammenläuft...Wenn er kultiviert erzogen wurde… Wenn aber nicht? Kulturen-Clash. Ist die Frau voller „Schuld“? Weil sie den Mann „reizte“? Wir könnten solche Argumente nicht nachvollziehen.

© Karl Wilhelm Goebel

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