Donnerstag, 24. Juli 2014
Leben wir Burgwedeler in einer verrückten Verwaltungswelt?
Zum Beispiel: Da gab es einen Skandal, weil Menschen sich erlaubten, am Würmsee zu wohnen. Obwohl es sich dort verwaltungsrechtlich nicht um ein „Kleinsiedlungsgebiet“, sondern um ein “Erholungsgebiet“ nach den papiernen Vorschriften der Behörde handelt. Als etwas gebildeter Bürger sollte man doch wohl unterscheiden: Mein Gott, Erholungsgebiet ist verwaltungsrechtlich kein Wohngebiet! Und erholen kann man sich auf Malle… Also..
Als die Wohner um ihr Grundrecht „Wohnen“ in den bescheidenen Wochenendhäusern bangen mussten, begannen sie zögerlich gegen den Verwaltungskrieg zu protestierten.
Sie mussten einsehen, wie sehr sie im Unrecht lebten. 70 qm sind mehr als 60 qm. Ja, Wohnhäuschen sind das zwar. Ok, wohnen kann man da auch, aber in Deutschland darf man das nicht, wenn die Behörde auf dem Unterschied besteht. Nicht etwa, weil sie den Menschen mehr Wohnraum zukommen lassen wollen, sondern weil es da alte Vorschriften gibt. Sie wissen schon. Und wo kämen wir denn hin, wenn die Verordnung von anno dunnemals gem. §§ x und y in der Durchführungsverordnung von der zuständigen Stadt Burgwedel nach 30 Jahren immer noch nicht richtig überwacht würde…?
Das Ganze lasse sich mit der wirklichen Welt nicht abgleichen, doch darum gehe es nicht. Die Behörde will, wo „Erholen“ drauf steht, darf nicht gemütliches „Wohnen“ drin sein. Das sei vielleicht idyllisch, schön gemütlich, im Winter warm, im Sommer dank des Grüns schön kühl, aber eben nicht vorschriftengerecht. Ein Deutscher lebt jedoch nach diesen Geboten... Punkt.
Was deutschen Behörden durch nicht verwaltungsgerechtes, menschliches, Handeln auf unartige Weise zugemutet wird, das weiß der preußische Landsmann doch schon aus Monarchenzeiten: „Ruhe ist des Bürgers erste Pflicht… Von Menschenrechten am Würmsee in Burgwedel keine Spur…“
Merke: Wenn das von der Planung abweichende Tun der Bürger vor Ort einer SPD-dominierten Behörde(Region) in CDU-Zeiten (Burgwedel) etwas nicht in den Kram passt, dann müssen sich die „Untertanen“, das mussten sie bekanntlich schon immer, warm anziehen. Es sollten wohl Wählerstimmen kippen… Das hatte Konsequenzen. Es wurde gemessen und gewichtige Häupter wägten ab, denn um das elementare Recht des Wohnens ging es längst nicht mehr, sondern um Behördenkämpfe auf dem Rücken der Menschen und ihr bescheidenes Wohn-Glück. Ein Verwaltungspomp, wie in einer Posse. Dazu müsste mal das wissenschaftliche Gutachten eines Professors für die damalige Frage aus den 60er-Jahren auf den Bürgertisch, ob ein Gebiet eine Erholungsgebiet ist oder sein kann. Er kam damals für den Würmsee zu einem folgenschweren Ergebnis…
Oder, nächstes Beispiel: Es existieren im Westen der Stadt mehr als 20 Wohnhäuser mit insgesamt ca. 3000 qm Wohnflächen, die selbstverständlich zu dem genutzt werden, wozu sie ihrer Bestimmung nach erbaut wurden: (Auch) zum Wohnen. Die Regionalverwaltung Hannover sah das anders, denn längst dient die Verwaltung im fortgeschrittenen Dekadenzstadium nicht mehr den Menschen, denn diese sollen nur für das mehr als 50 Jahre alte Behördenraster aktuell zurechtgestutzt werden. „Wir räumen bei Ihnen in Burgwedel auf“, erfuhren sieben bedrängte Betroffene (noch unbestätigt) als Behördenwillkür.
Kleine Behördenstrategiepanne: Inzwischen kämpft die SPD-Region am Ort gegen einen SPD-Bürgermeister, denn mit dessen Wahl hatten die Genossen bei ihrem Halali – Blasen nicht gerechnet…
Neuestes Beispiel:
Obwohl Millionen auf den Konten der (Spar-?) Kasse der Stadt mit einem geringen Zinssatz kaum großartig ertragreich herumliegen, erklärt die Verwaltung in der NW-Beilage der HAZ vom 23. Juli nicht etwa, dass sie für die Flüchtlinge Wohnraum errichte, und dafür den üblichen Mietprofit erzielen will. Nein, sie bittet die Bürger händeringend um Wohn - Mietraum gegen gute Wohnungsmiete sogar auf Dauer.
Wo soll der Mietraum herkommen, wenn es in der Stadt aber (fast) nur noble Ein- bis Zweifamilienhäuser bei einem seit Jahren existierenden Zuzugsdruck gibt? Sollen für die Flüchtlingsquartiere etwa die relativ hohen Nobelmieten gezahlt werden? Wohl kaum.
Die 3000 qm Wohnfläche im Westen dürfen ja zum „Wohnen“ nicht genutzt werden, wie die Region Hannover hypothetisierte. Es sei denn, die Behörden halten sich bei Bedingungen des Marktes heraus und lösen das hier herrschende Tabu auf, eine Stadt müsse wie eine Kleinfamilie „sparen“, selbst wenn die Zinssätze in den Keller fallen. Sparen ist keine städtische Aufgabe. Schulden machen aber auch nicht.
Dann noch dringend: Im Westen der Stadt wird begleitend das Gewerbegebiet (sowieso ohne störende Gewerbe nach § 8 der BauNVO !) in „Mischgebiet“ nach § 6 der BauNVO „umgenutzt“. Das wäre bürgernah im Zeitgeist. .
Donnerstag, 24. Juli 2014
kwg

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Thomasch Bannasch, Vorsitzender des 1. FC Burgwedel
Hallo Herr Goebel,
immer wieder köstlich Ihre Beiträge...

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